Die Seilbahn von Weggis im Kanton Luzern auf die Rigi soll erneuert werden, die Konzession läuft nächstes Jahr aus. Doch dem Vorhaben fallen wiederholt Steine in den Weg. Ein erstes Projekt musste bereits gestoppt werden, weil es sich die Rigi Bahnen nicht leisten konnten. Wegen der Corona-Ausfälle fehlen die nötigen finanziellen Mittel.
Die Verantwortlichen dampften ihre Pläne daraufhin ein und stellten im November dieses Jahres ein neues Projekt vor. Die aktuelle Seilbahn mit zwei grossen Kabinen soll durch eine Bahn mit 21 kleineren Gondeln für je 10 Personen ersetzt werden. Kostenpunkt: 20 bis 25 Millionen Franken.
Bedenken um Schutzwald
Damit die Seilbahn erneuert werden kann, muss der Zonenplan der Gemeinde Weggis angepasst werden. Es braucht einen sogenannten Seilbahnkorridor, eine neue Zone entlang der aktuellen Linienführung. Dies ist Voraussetzung dafür, dass überhaupt ein Baugesuch eingereicht werden kann. Die entsprechende Änderung lag bis vor kurzem bei der Gemeinde auf.
Es sind 14 Einsprachen eingegangen, bereits die Zonenänderung stösst also auf grossen Widerstand. Unter anderem wehren sich diverse Umweltverbände gemeinsam gegen das Projekt. Sie stören sich daran, dass viel Wald abgeholzt werden müsste. «Es handelt sich dabei um einen Schutzwald. Je nachdem, wie gross die Schneise ist, die geschlagen werden muss, kann dies die Schutzwirkung des Waldes beeinträchtigen», sagt Urs Steiger, Präsident des Landschaftsschutzverbands Vierwaldstättersee.
Deshalb brauche es mehr Informationen, als bisher verfügbar seien. Ausserdem seien auch andere Aspekte zu prüfen. Unter anderem solle die Gemeinde anschauen, ob es überhaupt eine neue Bahn braucht. Dieser Meinung ist auch Raimund Rodewald vom Schweizer Landschaftsschutz.
«Schon die aktuelle Schneise stellt eine schwere Beeinträchtigung der Landschaft dar», so Rodewald. «Wir sollten uns deshalb fragen, ob man nicht ganz auf eine Bahn verzichten kann.» Eventuell reiche ja die Zahnradbahn, die von Vitznau aus fährt. Die Umweltschutzorganisationen fordern zudem eine erneute Begutachtung durch die Eidgenössische Natur- und Schutzkommission.
Anliegen kommt vors Volk
Der Gemeinderat von Weggis stellt sich klar hinter die neue Seilbahn, wird jetzt jedoch die rund 14 Einsprachen zu bearbeiten haben, die eingegangen sind. Bezüglich der Bedenken der Umweltschutzorganisationen nehme man nun Rücksprache mit dem Bund, sagt der zuständige Gemeinderat Baptist Lottenbach. «Wir wollen uns vergewissern, ob unser geplantes Vorgehen nach wie vor richtig ist, oder ob es Anpassungen braucht.»
Nach einem ersten Gutachten des Bundes habe man bisher alles korrekt gemacht, so Lottenbach weiter. Schliesslich wird die Stimmbevölkerung der Gemeinde Weggis über die neue Seilbahn entscheiden. Voraussichtlich bestimmen sie im Mai 2022 über die Zonenplanung mit dem Seilbahnkorridor.