Der Start von Uber erfolgte in Bern zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Ende Februar 2020. Kurze Zeit später wurde die ganze Schweiz in den Corona-Shutdown geschickt. Die Menschen blieben Zuhause. «Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Mobilität konnten wir natürlich nicht voraussehen», sagt Jean-Pascal Aribot, Chef von Uber Schweiz.
Das strenge Taxireglement der Stadt Bern
Corona war aber nicht der einzige Stolperstein. Das strenge Taxireglement der Stadt Bern kam Uber in die Quere. Das Reglement verlangt, dass Uber Fahrer über eine Taxilizenz verfügen müssen. In anderen Städten ist dies nicht nötig. «Deswegen arbeitet Uber in Bern ausschliesslich mit selbstständigen Taxifahrern, welche über alle lokalen Anforderungen verfügen», so Aribot.
Diese Einschränkung führt dazu, dass der Dienst von Uber in Bern nur schleppend vorankommt. In den vergangenen Tagen zeigte die App in Bern bei zahlreichen Versuchen zu verschiedenen Tageszeiten jeweils nur die Meldung: «Keine Autos verfügbar». Der Chef von Uber Schweiz, Jean-Pascal Aribot, sagt dazu: «Die Fahrer in Bern benutzen die App neben ihrer normalen Tätigkeit. Da sie selbstständig entscheiden können, wann sie für Uber arbeiten, kann es vorkommen, dass zu gewissen Zeiten keine Fahrt gebucht werden kann.»
Uber ist keine Bedrohung für Berner Taxifahrer
Dass Uber in Bern kaum Fuss fassen konnte, zeigen auch die Aussagen der Berner Taxichauffeure. «Wir hatten schon mehrere Kunden, die angaben, sie kämen zu uns, weil sie bei Uber keine Fahrt bestellen konnten», sagt Ismael Mechai, Präsident des Taxiverbands Bern.
Die Medienberichte über Uber gaben unserer ‹Taxi Bern App› Aufwind.
Uber ist für die Berner Taxifahrer also keine Bedrohung? «Im Gegenteil», sagt Mechai. Durch die Medienberichte über Uber hätten sich plötzlich viele für die Berner Lösung mit der «Taxi Bern App» interessiert.
Berner Modell als Lösung für die ganze Schweiz?
Das Hauptproblem bei Uber sei die Frage nach der Anstellung, sagt Philipp Zimmermann von der Unia. «Uber müsste seine Fahrer eigentlich anstellen, behandelt sie momentan aber als Selbstständige. Dadurch sind die Fahrer ohne Sozial- und Unfallversicherung unterwegs.» Dieses Problem löse auch das strenge Berner Taxireglement nicht. Vielmehr müsse der Kanton durchsetzen, dass Uber sich an das Arbeitsgesetz hält, so Zimmermann.
Von Uber heisst es in dieser Frage jeweils, man wolle die Fahrer nicht anstellen, um ihnen die grösstmögliche Flexibilität und Freiheit zu ermöglichen.