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Wohnraum in der Agglomeration ist gesucht
Aus Tagesschau vom 13.02.2020.
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Studie zum Immobilienmarkt Die Städte wachsen nur noch dank Ausländern

Städter in der Schweiz ziehen vermehrt in die Agglomeration oder aufs Land. Grund sind die hohen Mieten.

Ausländer, die in die Schweiz kommen, ziehen erstmal in eine Stadt. Dies lässt sich aus den Zahlen des Bundesamtes für Statistik ableiten, die Raiffeisen Schweiz ausgewertet hat. Auffallend: Nur dank dieser Zuzüge schrumpfen die Städte nicht. Betrachtet man nur die Mieter, die bereits in der Schweiz waren, ziehen diese vermehrt aus den Städten weg. In der Agglomeration und auf dem Land hingegen ist die Binnen-Zuwanderung positiv, hierhin zieht es die ehemaligen Städter.

«Zum Umzug gezwungen»

«Das sind konkrete Effekte der Entleerung der Grossstädte durch die Veränderung der familiären Situation», sagt Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz. Wer eine Familie gründe, werde faktisch zu einem Umzug gezwungen. Die Alternative, in der Stadt eine grössere Wohnung zu einem ähnlichen Preis zu finden, sei ein Ding der Unmöglichkeit.

Wohnungsinserat aus dem Jahr 2005
Legende: Je städtischer, desto teurer sind die Mieten. Wohnungsinserat aus dem Jahr 2005. Keystone

Das knappe Wohnungsangebot lässt die Mieten in der Stadt steigen. Zuwanderer hätten laut Raiffeisen-Studie «Immobilien Schweiz» nur geringe Kenntnisse des lokalen Immobilienmarktes und würden die teureren Stadtmieten zahlen. «Wenn sie neu ins Land kommen und einen Arbeitsplatz in der Regel im Zentrum haben, werden sie versuchen, möglichst in der Nähe zu wohnen», so Neff. Gut angeschlossene Agglomerationsgemeinden entdeckten sie darum nicht auf Anhieb.

Neumieten sind deutlich höher

Gut ersichtlich ist das beim Vergleich der Angebots- und Bestandsmieten. Die Bestandsmieten zeigen den durchschnittlichen Mietzins bei bestehenden Mietverhältnissen, die Angebotsmiete den Mietzins bei einer Neuvermietung.

«Die Differenz zwischen Neumiete und Bestandsmiete in Zürich beispielsweise, aber generell in den Städten, liegt zwischen 25 und 33 Prozent», so Martin Neff. «Das heisst, in dem Moment fange ich an zu rechnen und dann ist die Agglomeration oder die Peripherie die Alternative Nummer Eins.»

Der Unterschied zwischen Angebots- und Bestandsmiete ist in den fünf grössten Städten beträchtlich, bis zu 33 Prozent bei einer 4-Zimmer-Wohnung von 100 Quadratmetern. Entsprechend weniger ist es in der Agglomeration oder auf dem Land.

Der Mieterverband der Stadt Zürich verfolgt die Stadtflucht der Alteingesessenen mit grosser Besorgnis. «Meiner Meinung nach ist es eine erzwungene Stadtflucht», sagt Präsidentin Manuela Schiller. Die Städte wachsen, aber es fände ein Austausch statt. «Die Neuzuzüger sind besser ausgebildet, verdienen massiv mehr und die, die bisher in der Stadt waren, werden vertrieben», so Manuela Schiller. Ein Umbruch, der die Agglomerationen wachsen lässt.

Tagesschau, 13.2.2020, 19.30 Uhr

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