Der Wintersturm «Friederike» hat am Donnerstagmorgen dazu geführt, dass zahlreiche Bahnen und Luftseilbahnen ihren Betrieb einstellen mussten. Betroffen vom Sturm sind gemäss den Betreibern folgende Bergbahnen:
- Jungfraubahn im Berner Oberland auf der Strecke zwischen Alpligen und der Kleinen Scheidegg und weiter auf das Jungfraujoch (Orkanspitzen 153 km/h).
- Gondelbahn und Luftseilbahn von Kriens (LU) auf den Pilatus (Orkanspitzen 164 km/h).
- Luftseilbahn von Beatenberg auf das Niederhorn im Berner Oberland.
- Im Mattertal die Luftseilbahn von Kalpetran nach Embd.
- Bahnverbindung der ASD von Aigle (VD) nach Les Diablerets.
- Die Bergbahn auf den Rochers-de-Naye ab Haut-de-Caux (Montreux).
- Wegen Sturmschäden an der Fahrleitung fährt die Gornergrat-Bahn auch am Freitag nicht.
Laut der SBB-Bahnverkehrsinformation sind zudem folgende Eisenbahn-Verbindungen unterbrochen:
- Wegen Lawinengefahr ist die Verbindung zwischen Andermatt (Nätschen) und Tschamut-Selva über den Oberalppass gesperrt.
- Weiterhin nur beschränkt befahrbar ist die Bahnstrecke Oensingen–Oberbuchsiten auf der Linie Solothurn–Olten. Sturmböen hatten am Mittwoch das Dach eines Unterstandes auf die Bahngleise geweht.
Der Autoverlad an der Furka verkehrt im Normalbetrie, hingegen ist der Autoverlad am Oberalp gesperrt. Wegen starkem Schneefall ist der Simplonpass gesperrt.
Die am Donnerstagmorgen unterbrochene Strecke der Matterhorn-Gotthard-Bahn von Visp nach Täsch und Zermatt ist seit 13 Uhr wieder normal befahrbar.
Grosse Lawinengefahr
Das aktuelle Sturmtief «Friederike» zieht derzeit nach Osten und sorgt im Flachland für Sturmböen. Dies nach dem Sturm «Evi», der am Mittwoch über die Schweiz gezogen war und den Verkehr stellenweise zum Erliegen brachte.
Laut SRF Meteo werden die stärksten Windböen Mitte Nachmittag und am Abend erwartet. In den Alpen wird es dagegen weniger stürmisch und der Sturm lässt am Freitag nach.
Wegen der Niederschläge und dem Wind ist die aktuelle Lawinengefahr in den Alpen sehr gross bis kritisch. Skitouren und Variantenabfahrten sollten mit grosser Vorsicht oder Zurückhaltung geplant werden, sagte Christine Pielmeier vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos.
Die zweithöchste Lawinen-Warnstufe vier herrscht derzeit im ganzen Wallis. Laut dem SLF sind bei Gefahrenstufe vier zahlreiche mittelgrosse bis grosse spontane Lawinenabgänge zu erwarten. Dadurch seien exponierte Verkehrswege gefährdet.
Auch in der Zentralschweiz und in Graubünden herrscht gebietsweise grosse Lawinengefahr. Für Schneesport abseits geöffneter Pisten bleibt die Situation laut dem SLF in den nächsten Tagen anhaltend heikel.
Mit dem nachlassenden Wind gehe die Gefahr spontaner Lawinenabgänge etwas zurück. Ab Samstagabend steige die Lawinengefahr aber wieder an, weil Neuschnee und starker Wind angekündigt sei.