- Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer ist tot.
- Der 63-Jährige starb überraschend in der Nacht auf Freitag in Zürich.
- Die Stadtpolizei Zürich bestätigte am Freitag auf Anfrage von SRF entsprechende Medienberichte.
Die Stadtpolizei bestätigte, dass sie in der Nacht auf Freitag einen Einsatz im Stadtkreis 4 wegen eines medizinischen Notfalls hatte. Vor Ort konnte lediglich noch der Tod Heers festgestellt werden. Zum Todesfall wird laut Polizei die übliche Untersuchung eingeleitet. Weitere Informationen gebe es einstweilen keine. Das Online-Portal «Inside Paradeplatz» berichtete zuerst über Heers Tod.
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Bild 1 von 12. Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer ist im Alter von 63 Jahren überraschend gestorben. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 2 von 12. Der Zürcher hat die SVP geprägt und ist schweizweit ein bekannter Politiker. Bildquelle: KEYSTONE/Steffen Schmidt.
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Bild 3 von 12. Seine politische Karriere begann Alfred Heer 1994 im Zürcher Stadtparlament. Danach sass er von 1995 bis 2008 im Kantonsrat. Dort schien die politische Arbeit auch kräftezehrend zu sein, wie der Blick in die Budgetdebatte am 17.3.2003 zeigt. Im Bild die SVP-Kantonsratsmitglieder Alfred Heer (von rechts), Kurt Krebs und Ernst Brunner. Bildquelle: KEYSTONE/Steffen Schmidt.
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Bild 4 von 12. «Fredi», wie er in Bundesbern von allen genannt wurde, hatte von Beginn an einen guten Draht zu Ueli Maurer. (15.11.2005). Bildquelle: KEYSTONE/Walter Bieri.
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Bild 5 von 12. 2007 wurde er in den Nationalrat gewählt. Im Bild steht Alfred Heer (von links) mit den SVP-Nationalräten Christoph Mörgeli, Oskar Freysinger, Caspar Baader im Vorrauf des Nationalratsaals, 20.3.2009. Bildquelle: KEYSTONE/Peter Klaunzer.
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Bild 6 von 12. Von 2009 bis 2016 war er Präsident der SVP des Kantons Zürich, hier bei der Wahl mit Parteisekretärin Daniela Vas am 14.4.2009. Bildquelle: KEYSTONE/Patrick B. Kraemer.
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Bild 7 von 12. Für einen Spass war Alfred Heer stets zu haben, wie hier beim Krawattenbinden während der Debatte im Nationalrat. (18.6.2013). Bildquelle: KEYSTONE/Peter Klaunzer.
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Bild 8 von 12. Eidschwören mal anders: Heer mit seinen SVP-Nationalratskollegen Roger Köppel (Zweiter von links), Jean-Pierre Grin und Pierre-Andre Page bei der Vereidigung zu Beginn der 50. Legislatur an der Wintersession (30.11.2015). Bildquelle: KEYSTONE/Peter Klaunzer.
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Bild 9 von 12. Herumalbern mit Parteikollege Roger Köppel am 15.6.2019. Bildquelle: KEYSTONE/Walter Bieri.
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Bild 10 von 12. Heer war ab 2011 Mitglied der Schweizer Delegation im Europarat und bis zu seinem Tod Nationalrat. Bild vom traditionellen Umzug der Zünfte am Zürcher Sechseläuten am 8.4.2019. Bildquelle: KEYSTONE/Walter Bieri.
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Bild 11 von 12. Zweimal wollte Alfred Heer für den Ständerat kandidieren. 2023 unterlag er parteiintern gegen seinen Zürcher Nationalratskollegen Gregor Rutz, 14.3.2023. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 12 von 12. Mit Alfred Heer ist ein profilierter SVP-Politiker verstorben. In rund drei Wochen wäre er 64 Jahre alt geworden. (12.6.2024). Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
Alfred Heer lebte in der Stadt Zürich und betrieb gemeinsam mit seinem Parteikollegen Mauro Tuena ein IT-Unternehmen. Er hinterlässt eine erwachsene Tochter. In wenigen Wochen hätte Heer seinen 64. Geburtstag gefeiert.
Politisches Wirken
Heer war langjähriges Mitglied des Nationalrats und des Europarats. Die Politbühne betrat er im Jahr 1994 mit seinem Einzug ins Zürcher Stadtparlament, danach war er Kantonsrat und seit 2007 Mitglied des Nationalrats. 2011 folgte die Wahl in den Europarat. In Zürich führte er von 2009 bis 2016 die Kantonalpartei und vertrat eine harte Linie in der Migrationspolitik.
Im Nationalrat war Heer unter anderen Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und der Geschäftsprüfungsdelegation. In seiner Präsidiumszeit 2021/2022 fiel unter anderem die Aufklärung des Falls Crypto AG.
Ambitionen für verschiedene politische Ämter
Auch im Europarat amtierte er gewissermassen als Kontrolleur. Von 2016 bis 2018 verstärkte er die Korruptionsbekämpfung innerhalb der parlamentarischen Versammlung. Zuletzt unterstützte er alt Bundesrat Alain Berset (SP) bei der Wahl zum Generalsekretär des Europarats. Aussenpolitisch war Heer als überzeugter Anhänger einer Pro-Israel-Politik bekannt. Er besuchte das Land mehrfach.
Während seiner politischen Laufbahn äusserte Heer Ambitionen für verschiedene weitere Ämter. So wollte er 2019 für die Ständeratswahlen kandidieren, zog seine Kandidatur dann aber zugunsten derjenigen von «Weltwoche»-Verleger und Nationalrat Roger Köppel zurück. 2023 unternahm Heer einen weiteren Anlauf, unterlag jedoch parteiintern gegen seinen Nationalratskollegen Gregor Rutz, der den Sprung in die kleine Kammer in der Wahl nicht schaffte.
Bundesräte zeigen sich betroffen
Bundesrat Albert Rösti kondolierte im Rahmen einer Medienkonferenz des Uvek in Bern zum Tod von Alfred Heer. Sichtlich um Fassung ringend, gedachte er seines langjährigen Parteikollegen. Er sei sein langjähriger Vertrauter und Kollege gewesen, im Nationalrat und später auch als Bundesrat, sagte Rösti. «Es ist mir ein grosses Bedürfnis, hier seinen Angehörigen zu kondolieren und viel Kraft zu wünschen.»
Es ist mir ein grosses Bedürfnis, hier seinen Angehörigen zu kondolieren und viel Kraft zu wünschen.
Auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äusserte sich zu Heers Tod – er sei «erschütternd». «Ich wünsche seinen Nächsten in diesen schweren Stunden und Tagen viel Kraft und nur das Beste», so Keller-Sutter auf X.