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Todesursache unklar SVP-Nationalrat Alfred Heer gestorben

  • Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer ist tot.
  • Der 63-Jährige starb überraschend in der Nacht auf Freitag in Zürich.
  • Die Stadtpolizei Zürich bestätigte am Freitag auf Anfrage von SRF entsprechende Medienberichte.

Die Stadtpolizei bestätigte, dass sie in der Nacht auf Freitag einen Einsatz im Stadtkreis 4 wegen eines medizinischen Notfalls hatte. Vor Ort konnte lediglich noch der Tod Heers festgestellt werden. Zum Todesfall wird laut Polizei die übliche Untersuchung eingeleitet. Weitere Informationen gebe es einstweilen keine. Das Online-Portal «Inside Paradeplatz» berichtete zuerst über Heers Tod.

Alfred Heer lebte in der Stadt Zürich und betrieb gemeinsam mit seinem Parteikollegen Mauro Tuena ein IT-Unternehmen. Er hinterlässt eine erwachsene Tochter. In wenigen Wochen hätte Heer seinen 64. Geburtstag gefeiert.

Politisches Wirken

Heer war langjähriges Mitglied des Nationalrats und des Europarats. Die Politbühne betrat er im Jahr 1994 mit seinem Einzug ins Zürcher Stadtparlament, danach war er Kantonsrat und seit 2007 Mitglied des Nationalrats. 2011 folgte die Wahl in den Europarat. In Zürich führte er von 2009 bis 2016 die Kantonalpartei und vertrat eine harte Linie in der Migrationspolitik.

Im Nationalrat war Heer unter anderen Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und der Geschäftsprüfungsdelegation. In seiner Präsidiumszeit 2021/2022 fiel unter anderem die Aufklärung des Falls Crypto AG.

Ambitionen für verschiedene politische Ämter

Auch im Europarat amtierte er gewissermassen als Kontrolleur. Von 2016 bis 2018 verstärkte er die Korruptionsbekämpfung innerhalb der parlamentarischen Versammlung. Zuletzt unterstützte er alt Bundesrat Alain Berset (SP) bei der Wahl zum Generalsekretär des Europarats. Aussenpolitisch war Heer als überzeugter Anhänger einer Pro-Israel-Politik bekannt. Er besuchte das Land mehrfach.

Während seiner politischen Laufbahn äusserte Heer Ambitionen für verschiedene weitere Ämter. So wollte er 2019 für die Ständeratswahlen kandidieren, zog seine Kandidatur dann aber zugunsten derjenigen von «Weltwoche»-Verleger und Nationalrat Roger Köppel zurück. 2023 unternahm Heer einen weiteren Anlauf, unterlag jedoch parteiintern gegen seinen Nationalratskollegen Gregor Rutz, der den Sprung in die kleine Kammer in der Wahl nicht schaffte.

Bundesräte zeigen sich betroffen

Bundesrat Albert Rösti kondolierte im Rahmen einer Medienkonferenz des Uvek in Bern zum Tod von Alfred Heer. Sichtlich um Fassung ringend, gedachte er seines langjährigen Parteikollegen. Er sei sein langjähriger Vertrauter und Kollege gewesen, im Nationalrat und später auch als Bundesrat, sagte Rösti. «Es ist mir ein grosses Bedürfnis, hier seinen Angehörigen zu kondolieren und viel Kraft zu wünschen.»

Es ist mir ein grosses Bedürfnis, hier seinen Angehörigen zu kondolieren und viel Kraft zu wünschen.
Autor: Albert Rösti Bundesrat

Auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äusserte sich zu Heers Tod – er sei «erschütternd». «Ich wünsche seinen Nächsten in diesen schweren Stunden und Tagen viel Kraft und nur das Beste», so Keller-Sutter auf X.

SRF 4 News, 19.9.2025, 14 Uhr ; 

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