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Systemfehler bei der ZKB Stadtzürcher Beamte erhalten 175 Millionen Franken zu viel Lohn

30'000 Stadtangestellte erhielten den Februar-Lohn doppelt. Grund dafür ist ursprünglich offenbar ein Softwarefehler bei einem Lieferanten der Swisscom.

Eine Lohnsumme von 175 Millionen Franken. So viel hätte die Stadt Zürich heute Montag ihren Angestellten eigentlich überweisen wollen. Doch statt der üblichen Lohnsumme erhielten die rund 30'000 Beamten den Februar-Lohn doppelt. Der Grund: ein Systemfehler bei der Zürcher Kantonalbank ZKB. Total 350 Millionen Franken.

Bei der Stadtverwaltung selbst ist demnach alles korrekt verlaufen. Eine gemeinsame Medienmitteilung der Stadt Zürich und der ZKB hielt dann zunächst denn auch klar fest, dass der Fehler für die technische Panne bei der ZKB liegt. Im Laufe des Nachmittags kristallisierte sich heraus, dass offenbar ein Fehler in der Software eines Lieferanten der Swisscom der Grund für die Panne ist.

Liegt der Fehler bei der Swisscom?

Die ZKB veröffentlichte eine entsprechende Stellungnahme der Swisscom. Die genauen Gründe sein Bestandteil der laufenden Untersuchung, so die Swisscom. Und: «Die Swisscom steht in engem Kontakt mit den Verantwortlichen der ZKB sowie der Stadt Zürich, um eine rasche Lösung für alle Beteiligten herbeizuführen. Die Swisscom ist sich der Brisanz dieses Vorfalls bewusst und bittet um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten.»

Man habe nach Bekanntwerden der Panne am Montagmorgen sofort alle internen Abläufe in der Personalabteilung und der Finanzverwaltung kontrolliert, sagt Claudia Nägeli, Kommunikationschefin beim städtischen Finanzdepartement, auf Anfrage von Radio SRF. Auch mit der ZKB habe man sofort Kontakt aufgenommen – schnell habe man so ausschliessen können, dass der Fehler bei der Stadt liegt.

Logo der ZKB.
Legende: Riesen-Bock bei der ZKB: Statt 175 Millionen überwies die Bank den Zürcher Stadtangestellten 350 Millionen Franken. Keystone / Ennio Leanza

Die städtischen Mitarbeitenden seien in Folge auch gleich auf dem stadteigenen Intranet informiert worden. Dort meldeten sich daraufhin auch schon ein paar Bedienstete und witzelten über den vermeintlichen Zustupf und was es damit auf sich haben könnte.

Achtung Rückzahlpflicht

Doch über den zweifachen Lohn können sich die 30'000 Betroffenen nicht freuen – es besteht nämlich eine Rückzahlpflicht. Wie das genau vonstattengehen soll, wird derzeit ausgehandelt. Die Zürcher Kantonalbank arbeite mit der Stadt nun an einer Lösung für eine einfache Rückzahlung, wie es weiter heisst.

Daniel Leupi, Finanzvorsteher Stadt Zürich.
Legende: Sein Finanzdepartement hat korrekt gearbeitet und trägt keine Schuld an der Lohn-Panne: Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne). Keystone/Ennio Leanza

Der Stadt Zürich fehlt aufgrund der doppelten Lohnzahlung aktuell ein dreistelliger Millionenbetrag. Liquiditätsprobleme habe die Stadt Zürich aber dennoch keine, so Claudia Nägeli. Übrigens: Erhalten haben den zweifachen Lohn ausnahmslos alle Stadtangestellten – von den Stadträten über die Stadtpolizistin bis zum Praktikanten. Und nun müssen ihn auch alle wieder zurücküberweisen.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 26.2.2024, 12:03 Uhr ; 

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