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Nachwuchssorgen im Beruf der Hebammen
Aus HeuteMorgen vom 05.05.2018.
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Tag der Hebamme Nachwuchsmangel in der Geburtshilfe

Der heutige Tag der Hebamme ist für die Berufsgruppe nicht unbedingt ein Feiertag. Denn junge Kräfte sind dünn gesät.

Hebamme – ein Beruf, bei dem man natürlich sofort an Geburten denkt. Doch einen anderen, wichtigen Teil der Arbeit üben – meist freischaffende – Hebammen aus, wenn sie Mütter und ihre Babys zuhause betreuen.

Auf diese Wochenbettbetreuung will der Hebammenverband am heutigen internationalen Tag der Hebamme besonders aufmerksam machen. Denn den freischaffenden Hebammen mangelt es an Nachwuchs.

Ein Routine-Wochenbettbesuch in der Stadt Luzern: Die Mutter des kleinen Diego hat anstrengende Tage hinter sich. «In der Nacht ist es relativ gut gegangen», erklärt sie. «Aber am Tag hat er sehr viel erbrochen, mehr als sonst.» Bei ihr ist die Hebamme Jolanda Rentsch – sie legt Diego auf die Waage, dann notiert sie sein Gewicht: «3,57 Kilo, dann hat er ja 300 Gramm zugenommen. Perfekt.»

Mehrzahl der Hebammen ist über 50

Die Betreuung der Mütter und ihrer Babys zuhause ist wichtiger geworden in den letzten Jahren – die Einsätze nehmen zu. Denn seit der Einführung der Fallpauschalen gehen Mütter im Normalfall früher, nämlich bereits nach drei Tagen, nach Hause und werden dort auch länger begleitet.

Mehr Hebammen gebe es für die zusätzlichen Einsätze aber nicht, sagt Carmen Zimmermann. Die Co-Präsidentin der Zentralschweizer Hebammen sorgt sich um Nachwuchs: «Hier in unserer Region haben wir festgestellt, dass zwei Drittel aller betreuten Frauen durch Hebammen betreut sind, die über 50 Jahre alt sind.»

Keine Entschädigung für Pikett-Dienst

Zwar sei es normal, dass frisch ausgebildete Hebammen zuerst im Spital und erst später freischaffend arbeiteten. Aber: Es gibt auch einige, die den Beruf ganz verlassen. Denn die Arbeitsbedingungen der freischaffenden Hebammen sind streng, sie müssen praktisch immer auf Abruf bereit sein, Ferien sind kaum planbar.

Und dann kommt noch das Finanzielle dazu: Nicht alle Kantone entschädigen die Hebammen für den Pikett-Dienst. «Ein Beispiel ist der Kanton Luzern, der keine Bereitschaftsentschädigungen zahlt. Der einzige Kanton der Zentralschweiz.» Hier kämpfen die Hebammen nun für eine Entschädigung.

Nicht mehr als Einzelkämpferinnen

Sie versuchen aber auch, sich selber zu helfen. Ein Ansatz sei es, nicht mehr als Einzelkämpferinnen zu arbeiten: «Ich denke, die Zeit ist einfach reif, dass wir uns mehr zusammenschliessen, dass wir mehr in Gruppen arbeiten und uns auch gegenseitig vertreten können», betont Carmen Zimmermann.

Was dann, so hofft sie, den Beruf der freischaffenden Hebamme auch wieder für Junge attraktiver machen würde.

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