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Taminaschlucht Idyllisch, aber trügerisch: der Weg zur Taminaschlucht

Die Behörden investieren viel Geld, um den Weg zur Taminaschlucht zu sichern. Bändigen lässt sich die Natur aber nicht.

Auf der einen Seite die plätschernde Tamina, auf der anderen Seite Felswände, die steil emporragen. Auf diesem idyllischen Weg kommt es im August 2022 zu einem tragischen Unfall. Eine Mutter und ihr sechsjähriger Sohn werden von einem herabfallenden Baumstamm getroffen und sterben noch vor Ort.

«Der Unfall ist immer präsent, wenn wir hierherkommen», sagt Urs Kurath. Er ist der für die Region zuständige Strasseninspektor des kantonalen Tiefbauamts.

Mitarbeitende des Amts kontrollieren dreimal pro Woche die Strasse und die bestehenden Schutzbauten, erklärt Kurath bei einer Begehung mit Medienvertretern.

Intensive Sicherungsarbeiten seit 2010

Nicht erst seit dem tödlichen Unfall investiert der Kanton St. Gallen in die Sicherheit der Strasse zum Alten Bad Pfäfers.

Es ist der Weg, den jährlich über 63'000 Personen nehmen, um zur Taminaschlucht zu gelangen.

Seit 2010 werden die Hänge nach und nach stabilisiert, erklärt der Regionalförster Thomas Brandes. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Schutzwaldpflege anders finanziert. «Es gab mehr Geld von Bund und Kanton. Daher konnten die Arbeiten intensiviert werden», so Brandes. Seither wurden die Hänge mit zahlreichen Bodennetzen gesichert, Zäune und Stützmauern errichtet und Schutznetze gespannt, die herabfallende Steine und Äste auffangen.

Jährlich investiert der Kanton St. Gallen bis zu 750'000 Franken in Sicherheitsbauten auf der Strasse zur Taminaschlucht. Viel Geld, das sich aber lohne, sagt der zuständige Strasseninspektor Urs Kurath. «Ich hoffe, dass die Leute es schätzen, dass wir versuchen, die Strasse zu erhalten und den Zugang zum Alten Bad weiterhin zu gewährleisten.»

Restrisiko bleibt

Urs Kurath bezeichnet diesen Ort als Kraftort. «Entsprechend kräftig ist die Natur hier.» Wer sich auf dem Weg dorthin oder in der Schlucht selber befindet, muss mit Naturgefahren rechnen. Dazu gehören Steinschläge, Rutschungen und Holz, das herunterstürzt. Gemäss einer Risikoanalyse aus dem Jahr 2023 gibt es auf dem Weg drei Abschnitte, welche besonders unter Beobachtung stehen.

Grundsätzlich gilt: Wo es eine Sitzbank hat, ist es sicher. An anderen Stellen sollte man wachsam sein. Die Behörden empfehlen, sich vor einem Besuch in der Taminaschlucht online über den Zustand der Strasse zu informieren.

Regionaljournal Ostschweiz, 23.4.2025, 17:30 Uhr ; 

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