- Die Siegerinnen der Wahl für die Frauensession vom 29. und 30. Oktober sind bekannt.
- 12'000 registrierte Wählerinnen haben aus rund 1400 Kandidatinnen 200 Frauen ausgewählt, die an der Frauensession teilnehmen werden.
- Gewählt wurden viele Frauen aus Gruppen, die in der Politik nicht häufig anzutreffen sind.
Das Resultat freut Kathrin Bertschy, Co-Präsidentin des Frauendachverbandes Alliance F, der die Wahl organisierte. Wählen lassen konnten sich auch unter 18-Jährige und Frauen ohne Schweizer Pass, damit die weibliche Schweizer Bevölkerung besser repräsentiert werde.
«Tatsächlich sehen wir nun, dass Frauen auffallend gut gewählt wurden, die in der Politik typischerweise untervertreten sind», sagt Bertschy. «Zum Beispiel Frauen, die nicht weisser Hautfarbe sind, oder vielleicht keinen Schweizer Pass haben oder einen Namen, der auf den ersten Blick nicht schweizerisch tönt.»
Eine von ihnen ist Mentari Baumann aus Bern. Sie hat eine indonesische Mutter und einen Schweizer Vater. Die 28-Jährige absolviert ein Masterstudium in Religion, Politik und Wirtschaft, engagiert sich bei den FDP-Frauen und in der Gay-Community, hatte aber noch nie ein politisches Amt.
An der Frauensession wolle sie sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen, sagt Baumann. «Und mit meiner Person will ich zeigen, dass auch lesbische Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund mitreden können.»
«Schwung und Vernetzung» erwünscht
Das Altersspektrum der Gewählten reicht von zwei 17-Jährigen bis zu einer 82-Jährigen. Auch ein paar bereits etablierte Frauen sind darunter – so zum Beispiel die grüne Zürcher alt Stadträtin Monika Stocker. Sie initiierte die letzte Frauensession vor dreissig Jahren.
Neben politischen Impulsen habe die Frauensession etwas Entscheidendes gebracht, das sie auch den Teilnehmerinnen der kommenden Frauensession wünsche: Schwung und Vernetzung. «Beim Anblick all dieser Frauen hatte ich das Gefühl, ich werde gross und stark. Diese Lebendigkeit und Kraft, das war ein Erlebnis, das mich prägte.»
Die 200 nun gewählten Frauen werden zusammen mit 46 Geladenen – die meisten davon aktive Politikerinnen – ab August in Kommissionen Themen vorbereiten. An der zweitägigen Frauensession werden dann politische Forderungen diskutiert und verabschiedet.