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Umfrage zeigt: Mehrheit ist für eine Flugticketabgabe
Aus SRF 4 News aktuell vom 14.06.2022. Bild: Reuters
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Teurere Flüge Was die Flugticketabgabe bringen kann

Eine Umfrage zeigt: Eine Mehrheit will teurere Flüge. So soll weniger geflogen und das Klima ein kleines bisschen geschont werden.

Worum geht es? Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Vereins UmverkehR unterstützt eine grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung eine Lenkungsabgabe zur Verteuerung von Flugtickets aus klimapolitischen Überlegungen. Eine Flugticketabgabe war Teil des vom Stimmvolk im Juni 2021 abgelehnten CO2-Gesetzes. Zur Diskussion standen damals eine Abgabe von 30 Franken pro Kurzstrecken-Flug und eine solche von 120 Franken für die Langstrecke. Die neue Umfrage könnte der Forderung nach einer Flugticketabgabe in der Schweiz Aufwind verleihen.

Wieso eine Flugticketabgabe? Eine solche Abgabe hat zwei Ziele. Einerseits will man durch die Verteuerung der Flüge die Attraktivität senken, überhaupt einen Flug zu buchen – es soll also weniger geflogen werden. Andererseits will man durch die Abgabe Geldmittel generieren, um die klimaschädlichen Folgen des Flugverkehrs zu mildern. Es könnten etwa die Bahnangebote ausgebaut werden oder die Mittel könnten für die Erforschung von alternativen Treibstoffen für Flugzeuge eingesetzt werden. Eine Möglichkeit wäre auch, einen Teil der erhobenen Flugabgabe pro Kopf an die Bevölkerung zurück zu verteilen – dann würden jene finanziell profitieren, die nicht fliegen.

Das tut die Politik

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Legende: Keystone

Die Grüne St. Galler Nationalrätin und UmverkehR-Co-Präsidentin Franziska Ryser (Bild) will die Flugticketabgabe politisch wieder aufs Tapet bringen. Sie fordert per Motion die Einführung einer solchen. Daneben plant der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) eine Volksinitiative zum Thema. Die Lancierung wird für das Frühjahr 2023 angestrebt. (sda)

Was sagt die Flugbranche? Viele Fluggesellschaften bieten inzwischen die Möglichkeit an, die durch eine Flugreise verursachten Emissionen zu kompensieren. Der Fluggast bezahlt also freiwillig einen gewissen Mehrbetrag, der in einen Fonds zur Unterstützung von Klimaprojekten fliesst – allerdings machen das bislang nur sehr wenige Passagiere. Die Airlines erneuern zudem ihre Flotten mit sparsameren Flugzeugen. «Doch das reicht natürlich überhaupt nicht», sagt dazu SRF-Energiespezialist Klaus Ammann. Die Klimagas-Emissionen der Flugbranche steigen deshalb weiter an.

So geht es der Flugbranche

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Legende: Reuters

Nach der Pandemie zieht die Nachfrage nach Flügen seit einigen Monaten massiv an. Viele Fluggesellschaften haben Mühe, genügend Personal zu finden, nachdem während der Pandemie viele Angestellte entlassen wurden. Erst gerade hat Swiss bekannt gegeben, dass sie in den nächsten Monaten zahlreiche Flüge nicht wird durchführen können, der Flugplan wird ausgedünnt. «Diese Probleme werden die Airlines mittelfristig wohl in den Griff bekommen», sagt dazu Wirtschaftsredaktor Ammann. Die Pandemie hat also offenbar keineswegs zu einem Umdenken in der Bevölkerung geführt in dem Sinne, dass nun weniger geflogen würde.

Was bewirkt eine Flugticketabgabe? In fast allen umliegenden und europäischen Ländern gibt es bereits Flugticketabgaben – allerdings in sehr unterschiedlichen Formen und Höhen. Meist ist die Abgabe allerdings deutlich weniger hoch, als sie in der Schweiz zur Diskussion steht. Auswertungen in Deutschland und Österreich haben gezeigt, dass wegen der Abgabe wohl ein paar Prozent weniger Flüge gebucht worden sind. Dabei hiess es jedoch, die Abgaben seien wohl zu tief, um einen grösseren Effekt zu haben. Einer der Gründe: «Auch auf kurze Strecken ist das Flugzeug oft halt immer noch günstiger als die Bahn», so Redaktor Ammann.

SRF 4 News aktuell vom 14.6.2022, 10:40 Uhr;

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