- Der Chef der Neuenburger Kriminalpolizei, Olivier Guéniat, ist tot an seinem Wohnort in Fresens (NE) aufgefunden worden.
- Er habe ein Abschiedsschreiben hinterlassen und seinem Leben mit der Dienstwaffe ein Ende gesetzt, teilte die Neuenburger Kantonspolizei mit.
- Guéniat hatte sich als polizeilicher Experte für den Kampf gegen den Drogenhandel über sein Korps hinaus einen Namen gemacht.
Der Todesfall habe das Polizeikorps und die Strafverfolgungsbehörden erschüttert, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Neuenburg. Guéniat habe viel Sympathie und Bewunderung genossen. Das Korps verliere einen «super policier de réflexion et de terrain», einen grossartigen kriminalistischen Fachmann mit Hintergrund und Praxiserfahrung, schrieb Sicherheitsdirektor Alain Ribaus in einem Nachruf.
Fachspezialist für Jugendkriminalität und Drogen
Guéniat schloss sein Studium der Kriminologie an der Universität Lausanne mit einem Doktorrat ab und arbeitete zuerst bei der Kantonspolizei Jura. Der gebürtige Jurassier hatte sich als polizeilicher Experte in der Weiterbildung von Polizisten seines Korps, beim Schweizerischen Polizei-Institut und an den Universitäten von Neuenburg und Lausanne engagiert.
Sein Spezialgebiet war die Drogenbekämpfung. Dazu veröffentlichte er etliche Artikel und erstellte Analysen zur Jugendkriminalität. Dabei blieb er jedoch pragmatisch – so sprach er sich etwa für den legalen Konsum von Cannabis im privaten Rahmen aus.