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Transportdrohne für Labors Diese Drohne fliegt 20 Mal täglich mit Laborproben

Auf einer fixen Route, die vom Bund genehmigt wurde, sollen die Proben von Buchs (SG) nach Vaduz geschickt werden.

Um medizinische Proben wie Blut vom Labor in Buchs (SG) ins Labor in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein zu bringen, braucht ein Kurier der Firma «Dr. Risch» mit dem Auto rund sieben Minuten. Mit der neuen Drohne soll der Transport nur noch drei Minuten dauern.

Die Zeitersparnis ist in diesem Fall also nicht sehr gross, das Unternehmen möchte in Zukunft jedoch noch mehr Drohnen einsetzen und weitere Standorte verbinden. Die Gruppe betreibt 22 Labore und Entnahmezentren in der ganzen Schweiz.

Bis jetzt wurde erst die Strecke Buchs (SG)/Vaduz bewilligt. Diese Bewilligung sei erst kürzlich durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) erteilt worden, sagt Herbert Weirather der Firma Jedsy, welche die Drohne entwickelt hat. «Wir haben beim Bund 160-seitige Dokumente eingereicht. Wenn man bei Null anfängt, ist es ein grosser Aufwand, bis man alles beieinander hat, um eine Genehmigung zu erhalten.»

Drohne
Legende: Die Drohne dockt an ihrer Station an der Hausfassade an und kann aus dem Fenster beladen und entladen werden. SRF/David Lendi

Für die Drohne braucht es keine Pilotinnen oder Piloten. Die Route ist vorprogrammiert, es reicht ein Knopfdruck. Einschränkungen gibt es nur, wenn die Drohne vereist wäre oder das Wetter nicht stimmt. Die Drohne braucht fünf Kilometer Sicht und es darf nicht zu stark winden.

Die geöffnete Drohne wird mit einer Box mit Proben beladen.
Legende: Die Drohne kann mit 2.3 Kilogramm beladen werden. Die Box fasst rund 40 Proben. SRF/David Lendi

Die Drohne ist 10 Kilogramm schwer und kann bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Beim Starten und Landen ist sie relativ laut, sobald sie im Vorwärtsflug ist, braucht sie weniger Motoren und wird leiser.

Investiert hat die Firma «Dr. Risch» laut eigenen Angaben einen hohen sechsstelligen Betrag. Das Unternehmen hofft auf einen wirtschaftlichen Nutzen und auch die ökologische Bilanz falle mit der Drohne besser aus.

Die erste Lieferung auf dieser Route ist Ende Dezember oder Anfang Januar geplant. Die Drohne soll dann etwa 20 Mal pro Tag hin und her fliegen. Laut den zwei Unternehmen sollen in den nächsten zwei Jahren mindestens drei weitere Routen dazukommen.

Frühere Versuche mit Transportdrohnen

Box aufklappen Box zuklappen

Im Mai 2019 stellte die Post den Flugbetrieb von Transportdrohnen ein, weil es zweimal zu einem Absturz kam. Nach Verbesserungen nahm sie im Januar 2020 den Betrieb wieder auf. Auch bei der Post ging es um Blutproben, die zwischen Spitälern und Labors hin und hergeflogen wurden, in Zürich und im Tessin.

Im Sommer 2022 gab die Post ihr Drohnenprojekt auf und verkaufte diesen Geschäftsteil an eine Firma aus den USA. «Die autonomen Drohnen stossen zwar weltweit auf Interesse, sind aber im derzeitigen regulatorischen Umfeld für unbemannte Luftfahrzeuge für die Post in der Schweiz nicht breit genug einsetzbar und nicht rentabel zu betreiben», schrieb die Post damals.

Regionaljournal Ostschweiz, 07.12.2022, 17:30 Uhr ; 

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