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Trend bei Jugendlichen Briten verbieten Wegwerf-Vapes – soll die Schweiz nachziehen?

Kunterbunt und süss im Geschmack: Bei Teenagern liegen Einweg-E-Zigaretten im Trend. Die Lungenliga Schweiz fordert eine striktere Regulierung.

Brexit für Wegwerf-Vapes: Die Regierung in London reagiert mit ihren Verbotsplänen auf den steigenden Konsum von Einweg-E-Zigaretten durch Kinder und Jugendliche. Derzeit ist es in Grossbritannien verboten, diese an unter 18-Jährige zu verkaufen.

Trotzdem sei die Zahl der jugendlichen Konsumenten der Vapes in den letzten Jahren drastisch angestiegen, erklärte Premierminister Rishi Sunak. Die Verbreitung der Vapes habe dazu geführt, dass immer mehr Kinder und Jugendliche den Einstieg in die Nikotinsucht gefunden hätten.

Wegwerf-Vapes
Legende: Die E-Zigaretten sehen aus wie Leuchtstifte und werden in zahllosen Geschmacksrichtungen von saurem Apfel bis Zimt verkauft. Anadolu Agency via Getty Images/Rasid Necati Aslim

In der Schweiz gelten E-Zigaretten derzeit noch als Lebensmittel und dürfen grundsätzlich an Minderjährige verkauft werden. Doch das ändert sich dieses Jahr: Künftig fallen die Wegwerf-Vapes unter das Tabakproduktegesetz – damit dürfen sie nicht mehr an unter 18-Jährige abgegeben werden.

Lifestyle-Produkt bei Jugendlichen

Auch bei Schweizer Jugendlichen seien die Einweg-E-Zigaretten verbreitet, sagt Claudia Künzli. Sie leitet bei der Lungenliga den Bereich Prävention. «Laut einer Studie kennen 92 Prozent der unter 15-Jährigen E-Zigaretten und ungefähr 25 Prozent haben diese in den letzten 30 Tagen konsumiert.» Bei einem Grossteil der Vapes würde es sich um die günstigen und leicht erhältlichen Einweg-E-Zigaretten handeln. «Sie sind zu einem Lifestyle-Produkt geworden. Es ist aber wichtig, dass sie nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen kommen.»

Schweizweites Verkaufsverbot an Jugendliche

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Nach dem neuen Tabakproduktegesetz gelten für E-Zigaretten die gleichen Einschränkungen wie für herkömmliche Zigaretten. Der Verkauf an Minderjährige wird damit untersagt. Auch Werbung auf Plakaten, in Kinos, auf Sportplätzen, in und an öffentlichen Gebäuden sowie in und auf öffentlichen Verkehrsmitteln wird generell verboten sein. Das Tabakproduktegesetz und die entsprechende Verordnung werden voraussichtlich Mitte 2024 in Kraft treten.

Grundsätzlich begrüsst die Präventionsexpertin, dass E-Zigaretten künftig nicht mehr an Minderjährige verkauft werden dürfen. «Das Tabakproduktegesetz muss allerdings noch wesentlich strikter ausgestaltet werden, was die Werbung anbelangt.» Zudem liesse sich der Konsum auch über eine höhere Besteuerung der E-Zigaretten lenken, erklärt Künzli. «Denn Jugendliche sind sehr preissensibel. Hier sind wir aber gegenüber anderen Staaten noch eindeutig im Rückstand.»

Verbot in der Schweiz mehrheitsfähig?

Die Hersteller bewerben die E-Zigaretten als Mittel zur Rauchentwöhnung – und damit als weniger schädliche Alternative zu klassischen Tabakprodukten. Laut der Lungenliga zielen Einweg-Zigaretten jedoch ganz klar auf Jugendliche ab: «Sie sind trendig, farbig und haben Geschmacksrichtungen von süss bis fruchtig. Sie sind sicher nicht für Rauchende konzipiert worden», sagt Künzli.

Ob ein Verbot der Wegwerf-Vapes in der Schweiz mehrheitsfähig wäre, sei allerdings schwierig zu beurteilen, schliesst Künzli. «Es braucht aber zumindest eine strikte Regulierung.»

Heute Morgen, 30.01.2024, 6 Uhr ; 

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