- Wegen der Hitze sind die Bäume unter Trockenstress geraten und haben begonnen, ihre Blätter abzustossen.
- In gewissen Regionen ist das besonders ausgeprägt der Fall: im Zürcher Weinland, in Basel oder Schaffhausen. Dort sind die Bäume schon im Herbstzustand.
Die Trockenheit 2018 hat Folgen für den Wald: Seit April hat es in Teilen der Schweiz nicht mehr ausreichend geregnet.
Die Bäume haben sich angesichts der Hitze zunächst vor übermässiger Transpiration geschützt, indem sie ihre Spaltöffnungen schlossen, wie Andreas Rigling, Direktionsmitglied bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf erklärt. Als dies nicht mehr ausreichte, hätten sie damit begonnen, ihre Blätter abzustossen.
Buchen und Fichten besonders betroffen
Die verschiedenen Baumarten sind davon unterschiedlich betroffen. Die Eichen haben weniger Probleme mit der Trockenheit, dafür haben die Buchen schon vielerorts ihre Blätter verloren. Bei den Nadelbäumen setzt die Trockenheit vor allem den Fichten immer mehr zu. Dazu kommt, dass den geschwächten Fichten auch Schäden durch den Borkenkäfer drohen.
Dennoch: Rigling geht davon aus, dass die meisten Bäume diesen trockenen Sommer gut überstehen werden und im kommenden Frühling wieder ausschlagen werden. Es komme jedoch auf die Witterung der nächsten beiden Jahre an.
Heisse Sommer könnten Schutzwälder gefährden
Viele Wissenschaftler befürchten, dass es aufgrund der Klimaveränderung vermehrt trockene und heisse Sommer geben wird. Ein solches Szenario hätte auch Folgen für die Schweizer Wälder. Die Bäume würden nicht einfach in höhere Schichten vorstossen, sondern es werde massive Zusammenbrüche in den Beständen geben, sagt Rigling.
Besonders problematisch wäre dies bei den Schutzwäldern. Die Schutzfunktion könnte über mehrere Jahre nicht gewährleistet sein, bis eine neue Baumart die Aufgabe übernähme.
Noch ist es nicht soweit. Aber Förster und Waldbesitzer machen sich bereits Gedanken über den nächsten Sommer.