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Tropenkrankheit West-Nil-Fieber-Virus erstmals im Tessin nachgewiesen

  • Im Kanton Tessin ist erstmals das West-Nil-Fieber-Virus (WNV) in Stechmücken nachgewiesen worden.
  • Das WNV ist dabei nördlich und südlich des Ceneri nach wiederholten Tests aufgetreten.
  • Derzeit gibt es keine bestätigten Fälle von Infektionen beim Menschen.
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Archiv: Stechmücken übertragen das West-Nil-Fieber-Virus (WNV)
Aus Puls vom 19.08.2019.
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Nachgewiesen wurde das West-Nil-Fieber-Virus (WNV) in Stechmücken durch das mikrobiologische Institut Supsi im Tessin. Derzeit seien noch keine Fälle von erkrankten Menschen bekannt, teilt das Kantonale Departement für Gesundheit und Soziales mit.

Der Kanton hat nach den Nachweisen auch die zuständigen Bundesbehörden informiert. Die Ärzte im Tessin seien auf die Symptome aufmerksam gemacht worden, die das Virus bei einer Übertragung auf den Menschen hervorrufen könnte, heisst es in einem Communiqué.

Nachweise im ganzen Kantonsgebiet

Das mikrobiologische Institut der Tessiner Fachhochschule Supsi überwacht im Auftrag des kantonalen Departements für Gesundheit und Soziales (DSS) das Vorkommen von Viren in den Mücken. Bislang wurde das West-Nil-Fieber-Virus (WNV) noch nie im Gebiet des Kantons Tessin nachgewiesen. In den vergangenen Wochen wurde jedoch bei den systematischen Untersuchungen das WNV gefunden, und zwar im Sottoceneri (Süden) als auch im Sopraceneri (Norden). Wiederholte Tests bestätigten das Vorhandensein des WNV.

Eine Mücke sticht einen Menschen in den Arm.
Legende: Das West-Nil-Fieber-Virus (WNV) wird von Zugvögeln eingeschleppt und kann von Stechmücken auf andere Vögel übertragen werden. Keystone/DPA/Patrick Pleul

Laut dem Gesundheitsamt ist die wirksamste Vorbeugungsmassnahme das Vermeiden von Mückenstichen mit entsprechenden Sprays und das Tragen von heller, langer Kleidung, insbesondere bei immungeschwächten oder älteren Menschen.

Das Virus wird von Zugvögeln eingeschleppt und kann von bestimmten Stechmückenarten auf andere Vögel übertragen werden – hauptsächlich von der Gemeinen Stechmücke, wie der Kanton Tessin weiter mitteilte. Die Tigermücke könne das Virus ebenfalls übertragen, gelte aber nicht als Hauptüberträger. Gelegentlich könne das Virus auch Menschen oder Pferde befallen, die beide als «Endwirte» gelten. 

Erkrankung meist symptomlos

Gemäss Informationen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) verlaufen rund 75 Prozent der Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Menschen ohne Symptome. Bei 25 Prozent zeigten sich nach einer Inkubationszeit von zwei bis 14 Tagen grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, manchmal mit einer Hautrötung am Rumpf, schreibt das BAG auf seiner Website. Nach wenigen Tagen bis Wochen heile die Krankheit in der Regel ohne Therapie ab.

Schwere Komplikationen, vor allem Hirn- und Hirnhautentzündungen, würden bei weniger als einem Prozent der Infizierten auftreten, wobei ältere Menschen häufiger betroffen seien. Bei 0.1 Prozent der Infizierten könnten diese Komplikationen zum Tod führen.

Das West-Nil-Virus kommt gemäss BAG auf allen Kontinenten vor. In der Schweiz seien jedoch bis anhin keine Übertragungen festgestellt worden. Da jedoch diverse Mückenarten, die als Überträger fungieren können, lokal vorkommen, bestehe auch in der Schweiz ein grundsätzliches Risiko für eine WNV-Übertragung.

SRF 4 News, 30.08.2022, 19 Uhr;

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