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Trotz Partynacht Ausgangsmeile Basler Hafen bleibt offen

Am Wochenende feierten etwa 1500 Menschen ohne Abstand und Maske. Der Kanton verschärft die Coronaregeln trotzdem nicht.

Im Basler Hafen beim Dreiländereck hat am Wochenende eine grosse Party stattgefunden. Die vorwiegend jungen Leute kamen nicht nur aus der Schweiz, sondern auch aus den angrenzenden Ländern Frankreich und Deutschland.

Die Stimmung sei angespannt gewesen, erzählt Katja Reichenstein, die im Hafen arbeitet und am Wochenende zugegen war. «Ich habe gespürt, dass die Stimmung drehen wird.» Und das ist dann auch geschehen. Es gab eine Schlägerei mit 20 Beteiligten und einem lebensgefährlich Verletzten.

Polizei kam vorbei, konnte aber nichts ausrichten

Die Polizei sei immer wieder im Hafen gewesen an diesem Abend, sagt Reichenstein. «Sie kam 15 bis 20 Mal, schaute die Situation an und ging wieder.» Für das Nicht-Eingreifen zeigt Reichenstein Verständnis. «Die Polizei hat wohl gemacht, was machbar war.»

Verschärfungen der Coronaregeln, wie sie in der andern Ausgangsmeile Steinenvorstadt nach ausufernden Partys eingeführt wurden, sind derweil für den Hafen nicht geplant.

Der Hafen als Ausgangsviertel muss offenbleiben.
Autor: Beat Jans Regierungspräsident Basel-Stadt

Regierungspräsident Beat Jans sagte am Rande einer andern Medienkonferenz, er wolle das Gebiet trotz wiederholten Verstössen gegen die Coronabeschränkungen nicht schliessen: «Der Hafen muss offenbleiben.» Man engagiere nun zusätzliche Securitas-Leute um den Barbetreiberinnen und -betreibern zu helfen.

Dass im Hafen im Dreiländereck trotz Coronabeschränkungen Partys gefeiert werden, ist nicht neu. Um ein Fest zu unterbinden, wurde die Uferstrasse, die durch das Gebiet führt, am Wochenende gesperrt. Wer das veranlasst hat, ist am Montag nicht bekannt. Diese Massnahme hat am vergangenen Wochenende ihre Wirkung aber offensichtlich verfehlt.

Partybilder aus Basel haben bereits im vergangenen Jahr für viel Kritik gesorgt. Damals feierten Leute in der Steinenvorstadt ohne Abstand und ohne Maske. Der Kanton erklärte das Gebiet beim aktuellen Öffnungsschritt deshalb zum «Hotspot» mit verschärften Corona-Schutzmassnahmen.

Regionaljournal Basel, 10.05.2021, 12:03 Uhr ; 

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