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TV- und Radiokonzessionen Radio Südostschweiz und Telebielingue verlieren Konzession

  • Der Bund hat die Konzessionen für private sowie nicht kommerzielle Fernseh- und Radiosender neu vergeben.
  • Dabei gingen die Bisherigen Radio Südostschweiz und Telebielingue leer aus. Auch das nicht gewinnorientierte Radio Cité verliert die Konzession.
  • Neu erhalten Radio Alpin (anstatt Radio Südostschweiz) und Canal B (anstatt Telebielingue) Gebührengelder des Bundes. Radio Vostok erhält den Zuschlag in Genf.

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat den Konzessionsentscheid nach einem längeren Verfahren an einer Medienkonferenz bekannt gegeben. Radio Südostschweiz und Telebielingue sowie Radio Cité erhalten ab 2025 kein Geld vom Bund mehr.

Schawinski übernimmt in der Südostschweiz

Neu zum Zug kommt in der Region Graubünden-Glarus-St. Galler Oberland Radio Alpin. Hinter dem Projekt steckt eine Gruppe um Medienunternehmer Roger Schawinski. Radio Südostschweiz des Somedia-Konzerns erhält damit ab 2025 keine Gebührengelder mehr. Schawinski kämpfte bereits vor einigen Jahren um eine Radiokonzession, verlor aber den Kampf gegen das damalige Radio Grischa.

Reaktionen aus der Südostschweiz

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Somedia-Verleger Silvio Lebrument kündigte an, Radio Südostschweiz werde auch ohne Konzession weitersenden. Man prüfe aber rechtliche Schritte gegen den Entscheid des Bundesamts.

Gegenüber SRF sagte Lebrument: «Ich habe nicht mit diesem Entscheid gerechnet. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir das bessere Gesuch eingereicht haben.»

Roger Schawinski hingegen zeigte sich begeistert vom Entscheid: «Wir kämpfen gegen ein Monopol, so wie ich immer gegen Monopole gekämpft habe, im Radiobereich, im Fernsehbereich und jetzt auch im regionalen Bereich.»

Laut dem Bakom schneidet Radio Alpin bei den Kriterien knapp besser ab als Radio Südostschweiz. «Insbesondere bei Kriterien zum Informationsauftrag auf Output-Seite wie beispielsweise die Abdeckung des Versorgungsgebiets oder das Aufzeigen von Hintergründen und Zusammenhängen hat die Bewerbung von Radio Alpin überzeugt.» Den Zugschlag erhalte, wer den Programmauftrag am besten erfülle. Radio Südostschweiz habe sich deshalb im Versorgungsgebiet Südostschweiz-Glarus nicht durchsetzen können.

Neuer Sender für Biel

Im Raum Biel erhält Canal Alpha mit Sitz in Cortaillod (NE) die Regional-TV-Konzession. Dessen neuer Sender mit dem Namen Canal B setzte sich gegen Telebielingue von Gassmann Media durch. Der neue Fernsehsender will ein zweisprachiges Programm ausstrahlen.

Reaktionen aus Biel

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Anstelle von Telebielingue erhält der Neuenburger Canal Alpha Konzessionsgelder. Marcello del Zio von Canal Alpha freut sich. «Damit können wir nun ein zweisprachiges Programm anbieten.» Er verstehe zwar die Bedenken aus Biel, dass der Sender zu wenig regional verankert sei. Canal Alpha habe aber bereits im Kanton Jura bewiesen, dass es sich in einer neuen Region etablieren könne.

Die Stadt Biel zeigte sich in einer Mitteilung enttäuscht über den Entscheid: «Die Stadt Biel befürchtet, dass mit einem neuen Akteur, der nicht aus der Region stammt und seine Programme nach Sprachen getrennt ausstrahlen wird, der Austausch und das gegenseitige Verständnis zwischen den beiden Sprachgruppen beeinträchtigt werden», so Stadtpräsident Erich Fehr.

Der neue Bewerber hat laut Bakom mehr überzeugt als der aktuelle Konzessionär. Das grössere Budget für Aus- und Weiterbildung sowie das zweisprachige Programm würden für Canal B sprechen.

In Genf erhält Radio Vostok neu die Konzession von Radio Cité. Vostok sendet bereits heute, allerdings ohne Konzession. Die Bewerbung hat laut Bakom stärker überzeugt als jene von Cité.

Keine Änderungen in Bern

In Bern bleibt die Konzession bei TeleBärn. Der Herausforderer BärnTV geht leer aus. Die Initianten des neuen Senders zeigen sich in einer Mitteilung enttäuscht. Es sei ein «mutloser und falscher Entscheid». Sie kritisieren, dass immer mehr Regionalsender durch CH Media übernommen würden, was rechtlich störend sei. Man überlege sich, den Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht anzufechten.

BärnTV wird von der IMS Marketing AG und der Stiftung Baselmedia getragen. IMS gibt den Gratisanzeiger Bernerbär heraus, Baselmedia betreibt das Regionalfernsehen Telebasel.

Neues Versorgungsgebiet Zentralschweiz

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Radio Central des CH-Media-Konzerns erhält die Konzession für das neue Versorgungsgebiet. Die Zentralschweizer Regierungen hatten die Schaffung des Gebiets lange gefordert. Diese deckt auch den Kanton Glarus ab.

Tele Züri hätte Tele Top ausgestochen

Weiterhin Gebührengelder erhält auch Tele Top. Herausforderer Tele Züri hat laut dem Bundesamt für Kommunikation zwar ein besseres Angebot eingereicht, erhält den Zuschlag aber aus rechtlichen Gründen nicht. Das Mutterhaus CH Media verfügt bereits über die maximal zwei Konzessionen (Telebärn und Tele M1).

Vergabe der Fernseh- und Radiokonzessionen

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Die bestehenden Konzessionen der lokalen Radios und regionalen Fernsehprogramme laufen Ende 2024 aus. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) schrieb Anfang vergangenen Jahres die Konzessionen für die Periode 2025 bis 2034 neu aus. Insgesamt bewarben sich 51 Fernseh- und Radiostationen für eine der 38 Konzessionen. In elf Gebieten gab es Konkurrenz.

Die konzessionierten Veranstalter müssen ab nächstem Jahr einen regionalen Service-Public-Auftrag erfüllen. Dafür erhalten sie einen Anteil aus dem Ertrag der Radio- und Fernsehabgabe. Das letzte Mal wurden die Konzessionen vor 15 Jahren neu vergeben.

Tele-Top-Geschäftsführer Philippe Pfiffner zeigte sich gegenüber SRF erleichtert. Für den Winterthurer Lokalsender seien die Konzessionsgelder von grosser Bedeutung. Ohne diese «hätten wir das Programm, wie wir es in der heutigen Form machen, nicht weiterführen können.»

SRF 4 News, 11.01.2024, 14:00 Uhr ; 

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