- Raucher unterschätzen laut einer Studie die negativen Folgen ihres Konsums.
- Zwei Drittel schätzen das persönliche Erkrankungsrisiko zu tief ein.
- Sie glauben also, dass vor allem die anderen krank werden – nicht sie selber.
Das Ergebnis der Bevölkerungsbefragung der ersten «SmokeFree»-Kampagnenphase ist klar: Die befragten Rauchenden schätzen das eigene Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken oder Fitnesseinbussen zu erleiden, durchweg geringer ein als das Risiko der anderen Rauchenden.
Am stärksten ausgeprägt sei die Unterschätzung der persönlichen Gesundheitsgefahren bei älteren Rauchern, so das BAG.
Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Botschaft der neusten Anti-Raucherkampagne des Bundes lautet: «Kein Zufall: 75 Prozent der unter 50-jährigen Herzinfarktpatienten rauchen». Damit machen BAG und private Anti-Raucherorganisationen darauf aufmerksam, dass Rauchende häufiger von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Vorwurf: Mangelhafter Jugendschutz
Die Krebsliga Schweiz macht ausserdem auf den Missstand aufmerksam, dass die Schweiz im Vergleich mit anderen europäischen Ländern beim Jugendschutz immer noch schlecht abschneide. Kinder und Jugendliche seien der Werbung für Tabakprodukte massiv ausgesetzt.
Eine aktuelle Studie, welche die Augenbewegungen von Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 17 Jahren beim Besuch eines Kiosks erfasste, zeige, dass alle Teilnehmenden ihren Blick durchschnittlich 22-mal auf Tabakwerbeträger richteten. Dabei sei gerade für diese Altersgruppe die Gefahr abhängig zu werden, besonders gross.