- Im Basler Musicaltheater entsteht ein 50-Meter-Schwimmbecken. Das Theater muss weichen.
- Das Musical-Geschäft war nicht die Goldgrube, die man sich im Stadtkanton erhofft hatte.
- Basel konnte trotz Musicaltheater nicht zur Musicalstadt avancieren.
Ab 2029 treffen sich im heutigen Musicaltheater Basel Schwimmerinnen und Schwimmer. Das Theater wird dann nicht mehr eine Kulturstätte, sondern ein Sporttempel sein. In Basel-Stadt löst man damit gleich zwei Probleme: Das nur schwach besuchte Musicaltheater kommt weg, und für die seit Jahren geforderte 50-Meter-Schwimmhalle hat man einen Ort gefunden.
Zürich ausbooten hat nichts genützt
In Basel hatte man grosse Pläne: Innert kürzester Zeit sprach die Basler Politik Millionen, um eine Messehalle schnellstmöglich in ein Musicaltheater umzubauen und damit auch gleich Zürich die Produktion «Phantom of the Opera» wegzuschnappen. 1995 wurde das Musicaltheater eröffnet. Es sollte zum Publikumsmagneten werden und viele Leute nach Basel locken.
Von der Goldgrube zum Scherbenhaufen
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Bild 1 von 6. «Phantom of the Opera»-Komponist Andrew Lloyd Webber (links) kündigt 1995 mit dem damaligen Regierungsrat Ueli Vischer das Phantom an einer Medienkonferenz im Rathaus an. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Bereits 1997 wurde das «Phantom of the Opera» abgesetzt und die Crew entlassen, weil nicht genügend Tickets verkauft wurden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Statt den erhofften 200 neuen Arbeitsplätzen gab es 1997 nach der Absetzung des «Phantoms of the Opera» Arbeitslose. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Fortan kamen andere Veranstaltungen ins Musicaltheater, unter anderem die Vorfasnachtsveranstaltung «Drummeli». Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Statt Musical-Profis waren nun viele Fasnachtsbegeisterte auf der Musicalbühne. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Auch Schönheitsköniginnen wie hier Miss Schweiz Lauriane Sallin (rechts, 2015) wurden im Musicaltheater gekürt. Bildquelle: Keystone.
Damit hatte sich Basel aber verkalkuliert. Denn nach zwei Jahren war bereits Schluss: Das Musical «Phantom of the Opera» wurde abgesetzt, die Künstlerinnen und Künstler entlassen und Basel bemerkte, dass das Musicaltheater doch nicht die Goldgrube ist, für die man es gehalten hatte.
Neben weiteren Musical-Produktionen nutzte das Sinfonieorchester Basel das Musicaltheater als Ausweichbühne während dem Umbau ihres Konzertsaals. Auch Vorfasnachtsveranstaltungen und Schönheitswettbewerbe wurden auf der Bühne ausgetragen.
Nun wird die Halle offiziell umgenutzt und zum Hallenbad.