- Die Zürcher Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Zürich haben am Morgen zehn Personen aus dem Umfeld der umstrittenen Winterthurer An' Nur-Moschee verhaftet.
- Sie sollen im vergangenen November in der Moschee zwei Glaubensbrüder angegriffen haben, die interne Informationen an einen Journalisten weitergegeben haben sollen.
- Journalist und Szenekenner Kurt Pelda hofft, dass nun etwas passiert in Winterthur. Denn die Szene sei äusserst gefährlich.
Die Zürcher Strafverfolgungsbehörden haben zehn Personen aus dem Umfeld der umstrittenen Winterthurer An' Nur-Moschee verhaftet. Diese sollen zwei Glaubensbrüder angegriffen haben, die interne Informationen an einen Journalisten weitergegeben haben sollen.
Der Vorfall ereignete sich bereits am 22. November 2016. Damals soll es in der An' Nur-Moschee zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein: Mehrere Personen muslimischen Glaubens sollen zwei Glaubensbrüder angegriffen haben. Laut einer Mitteilung der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft sollen die Angreifer ihre Opfer massiv geschlagen, misshandelt und eingeschlossen haben.
Zahlreiche Hausdurchsuchungen
Die Angreifer verdächtigten die Opfer, den Inhalt einer umstrittenen Predigt an einen Journalisten weitergegeben zu haben. Anfang November soll der äthiopische Imam der An' Nur-Moschee in einer Predigt zum Mord an schlechten Muslimen aufgerufen haben. Diese Information gelangte an die Öffentlichkeit .
Die Staatsanwaltschaft, die Jugendanwaltschaft, die Kantonspolizei Zürich und die Stadtpolizei Winterthur haben nun am frühen Morgen in Winterthur und Umgebung zehn Verdächtigte im Alter zwischen 17 und 53 Jahren verhaftet. Zudem wurde rund ein Dutzend Hausdurchsuchungen an verschiedenen Orten durchgeführt.
Ein Paar Monate Haft bewirken nichts
Einer, der die Winterthurer Szene sehr genau kennt, ist der Journalist Kurt Pelda. «Ein Teil der Moscheegänger sowie des Vorstands sind absolut radikal», sagt er zu SRF News. Diese Leute würden nicht zurückschrecken vor Gewalt und Drohung. Man müsse diese als sehr gefährlich einschätzen. «Es wäre zu wünschen, dass diese Leute aus dem Verkehr gezogen werden.»
Die jetzige Verhaftungswelle bringe nichts, glaubt Pelda. Die Leute würden in Untersuchungshaft kommen und dann wieder freigelassen. Denn um sie zu verurteilen, müssten die Opfer aussagen. Und da ist Pelda skeptisch. Er glaubt, dass vor allem eine endgültige Schliessung der Moschee etwas bringen würde.
Denn dann würde man radikalen Muslimen den Treffpunkt und das Rekrutierungsterrain wegnehmen. Dies würde auch für alle anderen Moscheen in der Schweiz ein Zeichen setzen. Ein paar Monate Haft seien keine Drohung für solche radikalisierten Muslime, so Pelda. «Falls sie keinen Schweizer Pass haben, müsste man sie ausweisen, in ihre Länder zurückschicken.»