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Untersuchung an Tanzakademie Zürcher Hochschule der Künste sieht sich von Vorwürfen entlastet

  • Die Zürcher Hochschule der Künste (ZhdK) hat die Ergebnisse einer Administrativuntersuchung an der Tanzakademie bekannt gegeben.
  • Dabei sehen sich die Verantwortlichen bestärkt, die Fürsorgepflicht gegenüber den Schülerinnen und Schülern «weitgehend» gewahrt zu haben.
  • Die Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei wurde nach Vorwürfen in der Wochenzeitung «Zeit» eingeleitet.

Beim Umgang mit Körpergewicht und psychischer Integrität sei jedoch in einigen Fällen die Fürsorgepflicht ungenügend wahrgenommen worden. Das teilt die Zürcher Hochschule der Künste mit. In der Recherche der «Zeit» berichteten Betroffene von Beleidigungen und Demütigungen durch Lehrpersonen. Es hätten strenge Gewichtsvorgaben gegolten, was bei einigen Schülern zu Essstörungen geführt habe. Auch von Depressionen, Angstzuständen und Suizidgedanken wurde berichtet.

Das sagt die Rektorin der ZhdK

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Karin Mairitsch, Rektorin der Zürcher Hochschule der Künste, nimmt im Regionaljournal Zürich Schaffhausen Stellung zu den Ergebnissen der Untersuchung.

SRF News: Was sagen Sie zu den festgehaltenen Verfehlungen im Bericht?

Karin Mairitsch: Für uns wichtig und relevant ist, dass sich die Empfehlungen aufs Motivationsklima und aufs Körpergewicht beziehen und da sind wir schon auf einem guten Weg. Wir haben bereits Massnahmen eingeleitet und umgesetzt.

Welche Massnahmen wurden seit dem Bekanntwerden der Vorwürfe an der Hochschule ergriffen?

Aus meiner Sicht ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler mehr Erholungszeit bekommen haben. Wir sind von sechs auf fünf Tage Unterricht gegangen. In den Strukturen der Zürcher Hochschule der Künste sind Qualitätssicherungssystem, Information, Kommunikation und Prävention besser geworden. Wir haben auch sehr stark am Lernklima und am vertrauensvollen Umgang gearbeitet. Und im Bereich Gesundheit haben wir eine Koordinationsstelle eingerichtet.

Wie können Sie den Ruf der Tanzakademie wiederherstellen?

Ich denke, es ist wahrnehmbar, dass sich die Tanzakademie weiterentwickelt und dass sie dies als Anlass des Lernens nimmt. Das strahlt sie aus und das tut sie. Sie hat einen neuen Leiter Tanz und ein sehr engagiertes Interimsführungsteam – das bedeutet, dass es greift. Das wird ihren Ruf nicht beschädigen.

Genügt das?

Unsere Massnahmen sind umfassend. Wir werden evaluieren, ob es genügt. Wenn es nicht genügt, werden wir noch weiter an uns arbeiten und noch besser werden.

Das Gespräch führte Elisabetta Antonelli.

Die Hochschule kommt jedoch zum Schluss, der Eindruck, es sei fahrlässig mit Schmerzen und Verletzungen umgegangen worden, habe sich im Bericht nicht bestätigt.

Empfehlungen umgesetzt

Der Bericht zeige auf, dass damals «kein ermutigendes Motivationsklima» und «keine offene Kommunikationskultur» herrschten, heisst es weiter. Die damalige Leitung legte ihr Amt nach den Vorwürfen nieder. Die Untersuchung zeige auch, dass sich die Leitung und die Dozierenden nicht immer bewusst waren, dass ihr Umgang mit den Schülerinnen und Schülern auf diese beleidigend, demütigend oder blossstellend wirken konnte.

Ein Paar Balettschuhe einer Ballettänzerin
Legende: Gegenüber der «Zeit» erzählten ehemalige Schülerinnen und Schüler von psychischem Missbrauch, von systematischer Erniedrigung, von Body-Shaming. REUTERS/Denis Balibouse

Seit dem Herbstsemester 2022 würden Weiterbildungen mit Dozierenden und dem Interim-Leitungsteam durchgeführt sowie Anpassungen in der Unterrichtsmethodik und Führung vorgenommen, heisst es in der Mitteilung weiter. Damit sieht die Hochschule Empfehlungen der Untersuchung bereits umgesetzt.

Video
Archiv: Braucht die Ballett-Ausbildung Reformen?
Aus 10 vor 10 vom 10.06.2022.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 51 Sekunden.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 09.01.2024, 17:30 Uhr;

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