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Unwetter im Tessin Hagelkörner so gross wie Golfbälle bei Unwetter im Tessin

  • Grosse Hagelkörner sind am Freitagabend im Tessin vom Himmel gefallen. Einige Personen verletzten sich dabei leicht.
  • In Ronco sopra Ascona wurde ein Hotel so stark beschädigt, dass ein Grossteil der Zimmer bis auf Weiteres unbenutzbar ist.
  • Auf die Gewitter folgt den Meteorologen zufolge nun am Wochenende und am Montag auch noch anhaltender Starkregen.

Die Hagelkörner des Unwetters am Freitagabend hatten teilweise einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern  – sie waren also etwa so gross wie Golfbälle. Vor allem die Region rund um Locarno war betroffen.

Einige Autos wurden beschädigt und vereinzelte Personen wurden leicht verletzt. Es musste jedoch niemand ins Spital gebracht werden.

Die Strasse in Locarno ist voller Hagel
Legende: Strassen wie im Winter gestern in Locarno. RSI

Die Feuerwehr Locarno musste am Abend 38 Mal ausrücken. Mehrheitlich wegen Kellern, die unter Wasser standen, erklärte der Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Locarno, Alain Zamboni, auf Anfrage von Keystone-SDA.

Mittelschule muss Schulstart verschieben

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In Losone haben tennisballgrosse Hagelkörner die Oberlichter einer Mittelschule zerstört, weshalb der Schulstart auf Mittwoch verschoben werden muss. 112 Oberlichter seien zerstört, erklärte der Vizedirektor der Mittelschule Losone Uria Cerini auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Durch die kaputten Scheiben sei Wasser in den zweiten Stock der Schule getreten. Auch weiter unten im Gebäude sei Wasser eingedrungen.

Für Kinder, die ab Montag zu Hause keine Betreuung mehr hätten, sei die Schule jedoch geöffnet, hielt Cerini fest.

Hagelkörner in dieser Grösse habe er in seinem Leben noch nie gesehen, sagte Zamboni, der in wenigen Wochen pensioniert wird. Zahlreiche Autos seien stark beschädigt, Scheiben zerfetzt worden. Die Region Brissago/Ronco war zeitweise ohne Strom, wie die örtliche Elektrizitätsgesellschaft Società Elettrica Sopracenerina (SES) bestätigte.

Insgesamt ging im Tessin sowie im Engadin mit über 80 Millimetern auch sehr viel Regen nieder. Dies laut SRF Meteo in zwei Schüben: einer am Freitagabend – teilweise mit Hagelschlag im Onsernone-Tal –, ein zweiter in der zweiten Nachthälfte bei kräftigen Gewittern und Sturmböen um 80 Kilometern pro Stunde im Oberengadin.

Auf Gewitter folgt Starkregen – Gefahr droht

Laut SRF Meteo folgt auf die Gewitter, die es vor Freitag schon am Donnerstag gab, am Sonntag und Montag auch noch anhaltender Starkregen. Entsprechend fallen aussergewöhnlich grosse Wassermengen an.

Wie SRF-Meteorologin Daniela Schmuki angibt, könnten sich insbesondere in den Regionen Tessin und Graubünden, generell aber auch in den zentralen und östlichen Berggebieten, kleine und mittlere Bäche zu reissenden Strömen entwickeln. Erdrutsche, Murgänge und Überflutungen drohten, warnt sie.

SRF 4 News, 26.08.2023, 02:00 Uhr ; 

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