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Veranstaltungen im Freien Der Wind kann die Konzert-Musik ziemlich weit tragen

Freilicht-Musicals, Stadtfeste oder Open-Airs sind laut. Je nach Wetter sind sie weitherum zu hören.

100 Dezibel – so laut dürfen Open-Air-Konzerte oder -Musicals in der Schweiz maximal sein. So steht es in der Verordnung mit der Bezeichnung V-NISSG des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Das ist so laut, wie wenn ein Lastwagen an einem vorbeidonnern würde.

Wir müssen die Konzerte aufzeichnen und der Polizei jeden Tag ein Schallprotokoll übermitteln.
Autor: Dominic Schmid Co-Geschäftsleiter der Winterthurer Musikfestwochen

Die Konzert-Veranstalter sind dafür zuständig, dass der Grenzwert eingehalten wird, sagt Dominic Schmid, Co-Geschäftsleiter der Winterthurer Musikfestwochen, die am 10. August beginnen: «Wir müssen die Konzerte aufzeichnen und der Polizei jeden Tag ein Schallprotokoll übermitteln.»

Konzert-Ende ist vorgeschrieben

Vorgeschrieben ist auch, wann der letzte Akkord verklungen sein muss: Am Open-Air St. Gallen durften die Bands vergangenes Wochenende auf der grossen Bühne im Sittertobel bis morgens um zwei Uhr spielen. Etwas weniger lang dauert das Konzertprogramm am Gurtenfestival in Bern, sagt Mediensprecherin Lena Fischer: «Auf der Hauptbühne sind die Konzerte von Donnerstag bis Samstag um 1.15 Uhr zu Ende. Auf den kleinen Bühnen ist um 2.45 Uhr Schluss.»

Bei den Winterthurer Musikfestwochen, wo die Musikerinnen und Musiker in der Steinberggasse mitten in der Altstadt auftreten, ist sogar um Mitternacht Schluss. Lärmbeschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern gebe es zum Glück jeweils nur eine Handvoll, sagt Dominic Schmid: «Die kommen oft von Zuzügern, welche das Festival, das es seit 47 Jahren gibt, noch nicht kennen.»

Wind sorgt für weite Verbreitung

Ob viele oder wenige Anwohnerinnen und Anwohner den Veranstaltungs-Sound wahrnehmen, hängt auch vom Wetter ab. Bei starkem Wind beispielsweise verbreite sich die Musik über eine grössere Distanz, als wenn es windstill sei, sagt Luzian Schmassmann von SRF-Meteo. So gab es zum Beispiel beim Konzert der deutschen Rockband Rammstein Ende Mai im Zürcher Letzigrund mehrere Dutzend Lärmbeschwerden und laut Medienberichten sei das Konzert sogar im 10 Kilometer entfernt gelegenen Dübendorf hörbar gewesen.

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Aber auch der Temperaturunterschied zwischen Boden und Atmosphäre habe einen Einfluss auf die Schallausbreitung. Wenn der Boden an einem Sommertag aufgeheizt sei, die Atmosphäre darüber aber kühler, könne sich der Schall am Boden ebenfalls weniger gut ausbreiten, so Schmassmann. Auch Häuser und Hügel würden verhindern, dass der Schall weit getragen werde.

Espresso, 4.7.22, 08:13 Uhr

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