Räuber Hotzenplotz: Er stiehlt die Kaffeemühle der Grossmutter, Kasperl und Seppel holen das Diebesgut zurück. Die Geschichte des Jugendbuchklassikers von Otfried Preussler ist bei vielen grossen und kleinen Kindern beliebt. Das Buch aus den 1960er-Jahren wurde bereits mehrmals verfilmt. 2022 kommt eine neue Version ins Kino, die Dreharbeiten dazu liefen bisher vor allem in Deutschland – nun wird zum Abschluss auch in der Schweiz gedreht.
Ein Teil der Grossproduktion entsteht im solothurnischen Balsthal, auf der Burgruine Neu-Falkenstein. Die Ruine aus dem 12. Jahrhundert passe ideal in die Geschichte, meint Lukas Hobi von der Luzerner Firma Zodiac Pictures, welche den Film mitproduziert.
Schwierige Bedingungen
In der Ruine ist es eng, der Österreicher Nicholas Ofczarek als Hotzenplotz hat nicht viel Platz, dazu kommt der Regen. Das Wetter erschwere die Dreharbeiten, sagt auch Regisseur Michael Krummenacher. Bei der Planung habe man sich das für Juli anders vorgestellt. Trotzdem ist der Schwyzer froh, dass er im Solothurner Thal drehen kann.
Neben der Burgruine wird man im Film auch mehr von der Region Balsthal sehen, erklärt Benedikt Fluri vom Naturpark Thal. Die Filmleute suchten einen «verwunschenen Wald», Fluri zeigte ihnen ein Waldstück am Roggen, in welchem nun auch Szenen gedreht wurden. Von den Dreharbeiten profitiere die Region Thal bereits jetzt, bevor der Film ins Kino kommt. Die Crew übernachte da und kaufe Lebensmittel ein, so Benedikt Fluri. Ein Jahr dauerte die Planung, nun sei man trotzdem von der Grösse der Produktion überrascht.
Streng bewachte Grossproduktion
Das Filmset in Balsthal ist streng bewacht. Wanderer werden weggeschickt, fotografieren ist verboten. Auch die Logistik ist aufwändig – nicht nur wegen Corona. Rund 100 Personen sind in die Produktion involviert: Schauspielerinnen, Kulissenbauer, Lichttechniker oder Stuntfrauen. Sie alle müssen sich regelmässig auf Corona testen lassen, die Schauspielerinnen und Schauspieler täglich. Wegen der Abstandsregeln dürfen nur jeweils drei Personen in einem Kleinbus transportiert werden. «Sehr anstrengend», meint Lukas Hobi.
Die Buchverfilmung ist auch abgesehen vom personellen Aufwand eine grosse Produktion. Ein durchschnittlicher Schweizer Film kostet etwa zwei bis drei Millionen Franken. Hotzenplotz soll aber weltweit laufen – entsprechend grösser ist mit 9 Millionen das Budget.