Zum Inhalt springen

Header

Audio
Judenhass in der Schweiz nimmt zu
Aus HeuteMorgen vom 22.02.2022. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 5 Sekunden.
Inhalt

Vermehrte Vorfälle Antisemitische Vorfälle nehmen in der Schweiz zu

Judenfeindlichkeit wird in der Schweiz präsenter – in den sozialen Medien, aber auch in der realen Welt.

Der wachsende Antisemitismus sei manchmal ganz direkt zu spüren, sagt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes. So kommt es durchaus vor, dass bei seiner Organisation Schmähbriefe mit ganz konkreten Drohungen gegen Schweizer Juden eingehen.

Und auch auf der Strasse gebe es Beschimpfungen gegen Jüdinnen und Juden, erzählt Kreutner. «Eine Gruppe von Orthodoxen, denen man gesagt hat, man sollte sie alle umfahren oder aus dem Auto mit Scheiss Judenpack oder Heil Hilter beschimpft wurden», erinnert sich Kreutner.

Es sind Erfahrungsberichte wie diese, die Jonathan Kreutner grosse Sorgen bereiten. Kommt dazu, dass letztes Jahr in der Schweiz drei Synagogen geschändet wurden. So wurde die Eingangstüre des jüdischen Gotteshauses in Biel mit einem Hakenkreuz beschmiert und in Lausanne und Genf haben Täter die Synagogen mit Schweinefleisch beworfen.

Wirre Verschwörungstheorien auf Social Media

Am deutlichsten zeigt sich der Anstieg des Antisemitismus aber in der Online-Welt. Über 800 antisemitische Vorfälle auf Internetplattformen verzeichnet der Antisemitismusbericht für das letzte Jahr. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um zwei Drittel. Die Zahlen aus der Romandie fehlen noch in dieser Statistik.

Antisemitische Verschwörungstheorien sind vor allem in den sozialen Medien zu finden. In vielen Fällen auf Telegram, aber auch andere Plattformen sind davon betroffen. Häufig werden Juden dort für Corona und Corona-Massnahmen verantwortlich gemacht.

«Antisemitismus im Netz macht uns schon seit Jahren Sorge, besonders die antisemitischen Verschwörungstheorien. Während der Pandemie haben diese nochmals richtig Zündstoff erhalten», sagt Kreutner.

Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund fordert von den Social Media-Betreibern, sie müssten engagierter gegen Hassparolen auf ihren Plattformen vorgehen. Aber auch der Bund müsse sich stärker engagieren, besonders in der Präventionsarbeit.

SRF 4 News, 22.02.2022, 06:00 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel