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Vermeintliche Schnäppchen Geld weg statt Ferien in der Türkei

Vorsicht vor vermeintlichen Ferien-Schnäppchen auf Facebook & Co! Betrüger treiben damit im grossen Stil ihr Unwesen.

Auch eine «Espresso»-Hörerin liess sich von den schönen Fotos und den saftigen Rabatten beeindrucken, die ihr auf Facebook begegneten. Eine Ermässigung von bis zu 40 Prozent auf eine Woche Ferien in Antalya in der Türkei. Angeboten von «Blau Reisen».

Angebot wirkt seriös

Als kritische Konsumentin telefonierte die Hörerin aber vorgängig noch mit dem Reiseveranstalter und checkte dessen Homepage und den Namen im Handelsregister. Als auch die Buchungsbestätigung einen seriösen Eindruck machte, buchte sie gleich auch für Freunde und Bekannte.

Alles in allem überwiesen am Ende 13 Personen rund 15'000 Franken ihres sauer ersparten Feriengeldes an «Blau Reisen», beziehungsweise deren angebliche Partnerin «Sun-Ra Tourism».

Screenshot Faceboot-Seite Blaureisen.
Legende: Auch auf Facebook versucht Blau Reisen an Opfer zu kommen. Screenshot Facebook

Zahlreiche weitere Betroffene in ganz Europa

Zu spät stiess die Frau im Internet und auf der Nachrichten-App WhatsApp auf zahlreiche wütende Kommentare und es dämmerte ihr, dass die ganze Gruppe Betrügern auf den Leim gekrochen war. «Ich rief das Hotel in der Türkei und die Airline an – sie wussten nichts von einer Reservation», erzählt das geschockte Betrugsopfer im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».

Sie fuhr darauf nach Zürich an die Bahnhofstrasse und nach Zürich-Oerlikon. Dort, wo laut Buchungsbestätigung die Büros des Reiseveranstalters sein sollten. Doch da war nichts. Dafür fand sie via WhatsApp zahlreiche weitere Betroffene aus diversen europäischen Ländern. Die Fake-Reiseanbieter haben unterschiedliche Namen – die Masche ist aber immer dieselbe.

Geprellt werden in diesem Fall vor allem Menschen türkischer Herkunft. Und offensichtlich sind es auch Leute mit einem schmalen Ferienbudget, die sich sonst wohl gar keine Ferien am Meer leisten könnten.

Unbedingt Anzeige erstatten

Die geprellte Kundin aus Luzern machte nun das einzig Richtige in solchen Fällen: Sie erstattete Anzeige. Nur so ist es möglich, dass ein Staatsanwalt unter Umständen das Konto der Gauner sperren könnte oder dass diese sogar geschnappt werden.

Da die Betrüger wohl auch in diesem Fall irgendwo im Ausland stecken und untertauchen oder den Namen ändern, sobald ihnen die Justiz auf den Fersen ist, ist es in der Regel kein leichtes Unterfangen, sie zu schnappen.

Die Polizei kennt die Masche

Zum konkreten Fall will sich die Polizei nicht äussern, man kennt dort diese Ferien-Betrugsmasche aber schon seit einiger Zeit. Marc Besson von der Kantonspolizei Zürich warnt deshalb: «Wenn Ihnen Angebot zu verlockend scheint oder zum Beispiel an den Zahlungsmodalitäten etwas merkwürdig ist, lassen Sie die Finger davon.»

Anfragen von «Espresso» bei «Blau Reisen» oder «Sun-Ra Tourism» bleiben unbeantwortet.

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