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Verschärfte Asylpolitik So reagieren Eritreer in der Schweiz

  • Die verschärfte Asylpolitik des Bundes gegenüber Eritreern konsterniert die Gemeinschaft in der Schweiz.
  • Nicht wenige sind frustriert.
  • Aber auch Kritik aus ihren Reihen wird laut.

Gegen 10'000 Eritreer haben in der Schweiz den Status «vorläufig aufgenommen». Nun hat das Staatsekretariat für Migration (SEM) 250 Dossiers überprüft – zwanzig Personen dürften ihren Status als vorläufig Aufgenommene verlieren.

Bis Mitte 2019 will das SEM 2'800 weitere dieser Fälle überprüfen. Bei der eritreeischen Gemeinschaft sorgen die Abklärungen für Unverständnis und Unsicherheit.

Warum ändert die Schweiz ihre Politik?

Yonas Gebrehiwet, Sprecher Eritreischer Medienbund Schweiz, flüchtete vor sieben Jahren in die Schweiz. Der Berufsmaturand vertritt die Interessen der Eritreer in der Öffentlichkeit. Im Moment melden sich viele verunsicherte Landsleute bei ihm.

«Die Leute, die sich melden sagen: ‹Ok, die Schweiz will das und das verändern. Aber warum? In Eritrea hat sich doch gar nichts verändert.› Das ist der Hauptpunkt, den die Menschen nicht verstehen können. Und dann kommen sie zum Schluss: Ok, die wollen uns einfach nicht mehr haben. Ihnen ist egal, was in Eritrea passiert.»

Video
«In Eritrea hat sich doch gar nichts verändert»
Aus News-Clip vom 03.09.2018.
abspielen. Laufzeit 17 Sekunden.

Kinder sind depressiv

Fana Asefaw, Fachärtzin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, betreut in ihrer Migrations- und Traumasprechstunde auch Eritreer. Die Ärztin mit eritreischen Wurzeln sagt, der Druck auf die Eritreer in der Schweiz habe zugenommen. Folge seien gar Depressionen.

«Im Moment sind viele meiner Patienten frustriert, dass sie das Land verlassen müssen. Immer wieder ist Thema: ‹Was habe ich falsch gemacht?› Ganz viel Frust kommt in der Therapie hoch. Ob ich helfen kann, ob es Medikamente gegen den Schmerz gibt, hat mich einer auch schon gefragt.»

Video
«Ganz viel Frust kommt hoch in der Therapie»
Aus News-Clip vom 03.09.2018.
abspielen. Laufzeit 13 Sekunden.

20 seien 20 zuviel

Die Eritreer kritisieren das Vorgehen des Bundes scharf. Auch 20 Personen seien zuviel, sagt Yonas Gebrehiwet: «Es sind 20 Leute, aber für mich, gemäss der Situation in Eritrea, ist jeder einer zu viel. Solange sich die Situation in Eritrea nicht verbessert, würde ich nie jemanden nach Eritrea zurückschicken.»

Gebrehiwet ist überzeugt, freiwillig gehe kein Eritreer zurück.

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