- Aufgrund der Trockenheit im Sommer 2018 wird bei der Hagel-Versicherungs-Gesellschaft ein Anstieg der Schadensmeldungen ums Zehnfache erwartet.
- Tritt Trockenheit in der Schweiz häufiger als alle 15–20 Jahre auf, muss die Versicherung die Prämien neu berechnen.
- Für diesen Fall wird eine Subventionierung der Versicherung durch den Bund in Erwägung gezogen.
Nach dem Hitzesommer 2018 erwartet die Schweizerische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft eine Flut von Schadensmeldungen. Diese Versicherung ist in der Schweiz die einzige Anbieterin, bei der Bauern eine Zusatzversicherung für die Folgen von Trockenheit abschliessen können.
Die Schadenssumme werde sich voraussichtlich im tiefen zweistelligen Millionenbereich bewegen, prognostiziert Direktor Pascal Forrer: «Verglichen mit den Trockenheitsschäden in den Vorjahren erwarten wir 2018 eine bis zu zehnmal höhere Schadenssumme.»
Noch durch die Reserven gedeckt
Das ist für die Versicherung zwar noch verkraftbar. Denn in Jahren ohne Trockenheit kann sie Reserven anhäufen. Allerdings ist es nicht ganz einfach, die Prämien für die Trockenheitsversicherung zu berechnen. Denn anders als Hagel tritt Trockenheit meist flächendeckend auf. Alle Versicherten sind somit gleichzeitig betroffen. Das Solidaritätsprinzip, wonach viele für die Schäden einiger weniger aufkommen, wird in diesem Fall arg strapaziert.
In ihren aktuellen Berechnungen geht die Hagel-Versicherungs-Gesellschaft davon aus, dass es alle 15 bis 20 Jahre eine ausgedehnte Trockenperiode gibt. Tritt häufiger eine Trockenheit auf, müsste sich die Versicherung neu orientieren. «In einem solchen Szenario müssten die Prämien sicher neu überprüft werden», sagt Forrer.
Konkret heisst das, dass die Versicherung teurer werden würde, teurer als die durchschnittlich 120 Franken pro Hektare Ackerland, welche die Bauern aktuell berappen müssen.
Subventionen für die Versicherung?
Aus diesem Grund dürfte der Ruf nach staatlichen Subventionen für die Ernteausfallversicherung nicht so rasch verhallen. Wie eine allfällige Beteiligung des Bundes aussehen könnte, damit befasst sich derzeit auch der Bund selbst.
Eine entsprechende Studie will das Bundesamt für Landwirtschaft im Frühling 2019 veröffentlichen.