Die Corona-Pandemie sorgt in weiten Teilen der Bevölkerung für ein Gefühl der Unsicherheit. Nicht zu wissen, wann sich das Leben wieder normalisiert oder ab wann wieder ein unbeschwertes Zusammensein möglich ist, schlägt aufs Gemüt. Oft kommen dazu auch noch Sorgen um die eigene Gesundheit oder den Arbeitsplatz.
Trotz all dieser negativen Belastungen: Auf das Sicherheitsgefühl der Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher hat sich die Pandemie nicht gross ausgewirkt. Dies zeigt die neueste Sicherheitsbefragung der Stadtpolizei Zürich.
Ein Wunsch der Befragten fällt allerdings auf: Über ein Viertel möchte, dass mehr Polizistinnen und Polizisten zu Fuss unterwegs sind. Dies hänge wohl mit einem subjektiven Empfinden der Bevölkerung zusammen, vermutet Michael Buess vom Befragungsinstitut Demoscope. «Eine Fusspatrouille wird als aufmerksamer empfunden als Polizisten, die mit dem Auto vorbeifahren.»
«Es ist offensichtlich ein Bedürfnis», meint auch die Stadtzürcher Polizeivorsteherin Karin Rykart (Grüne). Die Bevölkerung wolle Polizisten ansprechen und sehen können. Gleichzeitig sei es auch für die Polizisten von Vorteil, sie würden mehr sehen und seien näher bei den Leuten.
Die Bevölkerung will Polizisten sehen und ansprechen können.
Das Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Nähe und Sichtbarkeit will die Polizei nun in einem Pilotprojekt aufnehmen, und zwar mit sogenannten «Dialogpatrouillen»: Das Ziel: Mit Einwohnern und Gewerbetreibenden Gespräche führen und über Bedürfnisse und Probleme sprechen, erklärt Polizeikommandant Daniel Blumer: «Wenn es zum Beispiel rund um ein Schulhaus vermehrt zu Lärm durch Jugendliche kommt und sich Anwohnerinnen belästigt fühlen, holen wir dort die Bedürfnisse ab und reden mit ihnen.»
Die Polizei dein Freund und Gesprächspartner
«Der primäre Auftrag der Fusspatrouillen ist der Kontakt mit der Bevölkerung, nicht Kontrolle und Repression», so Blumer weiter. Wo genau die Patrouillen unterwegs sind, sei noch nicht festgelegt. Mögliche Einsatzorte könnte die Umgebung von Schulhäusern und Altersheimen sein. Aber auch bevor Quartierfeste stattfänden, könnten die Polizisten präventiv die Anwohner aufsuchen und über mögliche Bedürfnisse oder Befürchtungen diskutieren.
Im Mai sollen die ersten Fusspatrouillen in der Stadt Zürich unterwegs sein, zunächst für ein halbes Jahr. Bewähren sie sich, verspricht Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart, sollen die Fusspatrouillen in die normale Polizeiarbeit integriert werden.