Schweizer Schulen suchen Lösungen für die interne Kommunikation, denn Datenschützer und Lehrerverband empfehlen aus Datenschutzgründen, auf den beliebten Kurznachrichtendienst Whatsapp zu verzichten. Die Stadt Winterthur geht aktuell am weitesten. Dort hat die Schulpflege Whatsapp an den Schulen verboten. Auch andere Schulbehörden raten, nicht per Whatsapp zu kommunizieren.
Kurznachricht im Gruppenchat ja, aber nicht per Whatsapp, sagt Irene Hänsenberger, Leiterin des Berner Schulamts. «Whats App ist zu wenig sicher; wir empfehlen es nicht.» Gruppenchats seien praktisch, einfach und schnell, erläutert Beat Zemp, Präsident des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer. E-Mails seien umständlicher. In der Tat sei aber Whatsapp für die Schulen ungeeignet, denn die Kontaktdaten aus dem Adressbuch würden an Facebook geliefert. Und nun laufe auch noch das Werbeverbot für Whatsapp ab.
Whats App ist zu wenig sicher; wir empfehlen es nicht.
«In Zukunft ist es möglich, dass Instagram, Whatsapp und Facebook-Messenger zusammengeschlossen und dann Nutzungsprofile erstellt werden und so den Whatsapp-Nutzern personalisierte Werbung zugespielt wird», sagt Zemp und erklärt weiter: «Das geht gar nicht für die Schule.»
Es gebe Alternativen, sagt Peter Buchmann von der SRF-Digitalredaktion. Es existiere eine grosse Zahl sogenannter Chat-Applikationen. Diese müssten gewisse Bedingungen erfüllen. Als erster Punkt sei die Sicherheit zu nennen und es stelle sich die Frage, ob die App alle Textnachrichten verschlüssle. «Die zweite Eigenschaft: Wo steht die Infrastruktur des Anbieters – in der Schweiz, in der EU oder den USA?», sagt Buchmann und konkretisiert: «Hierbei würde ich der EU und Schweiz den Vorzug geben.»
In Zukunft ist es möglich, dass Instagram, Whatsapp und Facebook-Messenger zusammengeschlossen und dann Nutzungsprofile erstellt werden und so den Whatsapp-Nutzern personalisierte Werbung zugespielt wird.
Und die Programme sollten auf Geräten von verschiedenen Herstellern funktionieren. Für Buchmann erfüllen zwei Programme von Kurznachrichtendiensten diese Voraussetzungen: Threema und Wire.
Die Stadt Bern hat eine andere Lösung gefunden. Mattermost ist sogenannt open-sourced, das heisst, dass kein grosses Unternehmen dahinter steht, das alles kontrolliert. Es ist eine Gemeinschaft von Fachleuten. Und das Wichtigste ist: Bern betreibt das Programm im eigenen Rechenzentrum.
Wo steht die Infrastruktur des Anbieters – in der Schweiz, in der EU oder den USA? Hierbei würde ich der EU und Schweiz den Vorzug geben.
Schulamtsleiterin Hänsenberger sagt, damit hätten Lehrpersonen, Schülerschaft und Eltern ab August eine eigene Plattform «Diese ermöglicht es, über diesen Kanal miteinander zu kommunizieren», sagt sie, «da bewegen wir uns in einem sicheren Raum.»