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Nachtfahrverbot: Romanshorn will Autoposer vom Hafen verscheuchen
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 24.05.2022. Bild: Keystone
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Viel Lärm für nichts Romanshorn kämpft mit Nachtfahrverbot gegen Autoposer

Was tun gegen laute Autos, die unnötig herumfahren? Romanshorn am Bodensee hat ein neues Mittel.

Nicht erst seit Corona sind Balzfahrten sogenannter Autoposer gang und gäbe. Motoren heulen auf, der Auspuff knallt, der Sportwagen wird mehrere Male an gleichen, oft frequentierten Plätzen wie zum Beispiel Bahnhöfen, Einkaufsmeilen oder Seepromenaden spazieren gefahren.

Erste Massnahmen gehen nach hinten los

So geschieht das auch regelmässig in Romanshorn TG, vor allem an der Hafenstrasse. Schon seit 2020 versucht die Stadt am Bodensee mithilfe von baulichen Massnahmen, Autoposer loszuwerden und damit Lärmemissionen zu reduzieren. Poller wurden aufgestellt und Tempo-Hemmschwellen installiert.

Brunnen an der Hafenstrasse in Romanshorn
Legende: Hinter dem Brunnen an der Hafenstrasse in Romanshorn sind die Poller zur Verkehrsberuhigung zu sehen. Bislang eher ohne Erfolg. ZVG / Stadt Romanshorn

Die Massnahmen aber waren bislang eher kontraproduktiv. «Die machen sich einen Spass daraus, möglichst schnell durch die Verbauungen zu fahren», sagt Dominik Reis, Stadtrat von Romanshorn und dort zuständig für den Verkehr. Messungen hätten ergeben, dass bis morgens um 3 Uhr «sinnlose» Fahrten gemacht werden.

Nur Autoposer im Visier

Deshalb greift die Stadt nun durch: In Teilen der Hafenstrasse ordnet der Stadtrat ein tägliches Nachtfahrverbot von 23 bis 5 Uhr an. Weiterhin fahren dürfen Anwohnende, Restaurantgäste, Lieferanten oder Bootseigner. Damit sollen Autoposer-Fahrten vermieden und darüber hinaus der Motorenlärm weiter verringert werden.

Nur schon die Verbotstafel wird eine abschreckende Wirkung haben.
Autor: Dominik Reis Stadtrat Romanshorn TG

Der Vorteil? «Da hat die Bevölkerung etwas davon», sagt Reis. Es gehe nur um jene, die sinnlos hin und her fahren. Wie die Behörden kontrollieren wollen, wer jetzt ein Bootsbesitzer oder Restaurant-Besucher und wer ein Autoposer ist, will der Stadtrat nicht im Detail verraten. Aber: Zusammen mit der Kantonspolizei habe man die nötigen Mittel, so Reis.

Einjähriger Versuchsbetrieb

Wer das geplante Verbot nicht einhält, muss mit einer Busse in der Höhe von 100 Franken rechnen. Nur schon die neue Verbotstafel werde eine abschreckende Wirkung haben, sagt Stadtrat Reis. Das Nachtfahrverbot soll in einem einjährigen Versuchsbetrieb angewendet werden. In nächster Zeit wird es noch öffentlich aufgelegt.

Andere Städte, andere Massnahmen

Box aufklappen Box zuklappen

Weil immer mehr Lärmklagen aus der Bevölkerung kamen, führte die Polizei in Städten wie Thun und Biel mehr Kontrollen durch. Das führte zu Lärmverlagerungen an weniger zentrale Orte.

In Genf will man die Fahrer lauter Autos mit einem Lärmradar ermitteln, analog zu einem Geschwindigkeitsradar. In Solothurn hat die Kantonspolizei mit gezielten Aktionen mehr Autoposer aus dem Verkehr gezogen.

Anfang 2021 begann die Stadtpolizei Zürich damit, am Wochenende einzelne Strassen zu sperren, zum Beispiel im belebten Seefeld, und den Verkehr im grossen Stil umzuleiten.

SRF1 Regionaljournal Ostschweiz, 24.05.2022, 17:30 Uhr;

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