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Der kleine Vogel sitzt auf einem Ast.
Legende: Die vielfältigen Imitationen des Sumpfrohrsängers sind in der europäischen Vogelwelt einmalig. IMAGO / Nature Picture Library

Vogelschutz Schweiz Sumpfrohrsänger ist Vogel des Jahres 2023

  • Die Vogelschutzorganisation Birdlife hat den Sumpfrohrsänger zum Vogel des Jahres 2023 gewählt.
  • Das Besondere an dem kleinen Vogel: Er imitiert die Stimmen anderer Vogelarten.
  • Doch der Lebensraum des kleinen Gesangskünstlers wird immer kleiner.

Es ist ein kleiner graubrauner Singvogel, den Birdlife Schweiz zum Vogel des Jahres gekürt hat. Auf den ersten Blick wirkt der Sumpfrohrsänger unscheinbar, doch ist er ein kleines Gesangstalent.

Sein auffälliger und aussergewöhnlichen Gesang ist schon von weitem zu erkennen. Vor allem in der Dämmerung und nachts kann man seine quirligen und pfeifenden Laute hören.

Das Besondere daran: Der Sumpfrohrsänger imitiert beim Singen die Stimmen anderer Vogelarten. Bei einigen Individuen konnten bereits Imitationen von über 200 verschiedenen Vogelarten nachgewiesen werden.

Dabei beschränkt sich der Sumpfrohrsänger nicht nur auf Vogelstimmen, die er hierzulande lernt. Er imitiert auch Vögel aus dem südöstlichen Afrika. Deren Gesänge und Rufe schnappt er im Winterquartier und auf dem Zugweg auf.

Später Ankömmling

Der Sumpfrohrsänger kommt Mitte bis Ende Mai aus seinen afrikanischen Überwinterungsgebieten zurück. Damit ist er einer der spätesten Ankömmlinge der Schweizer Vogelwelt. Auf seinen Flugrouten legt er zweimal im Jahr Distanzen von ca. 10'000 Kilometern zurück.

In der Schweiz angekommen, besiedelt er feuchte Lebensräume mit dichter Vegetation. Dabei brütet er gerne in Grabenböschungen und Verlandungszonen von Seen.

Lebensraum wird kleiner

Der Lebensraum für den Sumpfrohrsänger wird zunehmend kleiner. In den letzten 150 Jahren seien über 90 Prozent der Feuchtgebiete in der Schweiz entwässert und zerstört worden, schreibt Birdlife.

Ausserhalb von Schutzgebieten finde dieser Vogel kaum mehr geeignete Brutgebiete. Dazu kommt, dass Grabenböschungen oftmals viel zu früh und zu radikal geschnitten werden, wodurch Nester und Bruten des Sumpfrohrsängers zerstört werden.

Um das Überleben des Sumpfrohrsängers und weiterer Feuchtgebietsarten langfristig zu sichern, müssen bestehende Gebiete vergrössert und weitere Flächen im Rahmen der ökologischen Infrastruktur als Schutzgebiete ausgeschieden werden, so Birdlife.

SRF 4 News, 24.11.2022, 9:30 ; 

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