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Nationalrätliche Finanzspritze für die Bauern
Aus Echo der Zeit vom 30.11.2017. Bild: Keystone
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Von arm bis reich So viel verdienen Bauern

Für viele ist Landwirtschaft keine einträgliche Arbeit. Manche verdienen aber gut damit.

Ein Bauer ist nicht einfach ein Bauer. Wer einen Hof mit ein paar Kühen, etwas Gemüse, mit Hühnern und Kaninchen im Berggebiet bewirtschaftet, hat wenig gemein mit einem grossen Getreidebauern in der Ajoie, oder einem Gemüseproduzenten im Seeland.

Nicht verwunderlich sind auch die Einkommen in der Landwirtschaft sehr unterschiedlich. Ganz grob könne man von drei Einkommensgruppen sprechen, sagt Markus Lips, Leiter der Forschungsgruppe Betriebswirtschaft bei Agroscope:

Das unterste Drittel verdient etwa 1000 Franken pro Monat, das mittlere ist bei etwa 4000 und das oberste weist deutlich höhere Einkommen aus.
Autor: Markus Lips Agroscope

Kleine und Grosse

Mehrere zehntausend Bauern verdienen mit ihrem Betrieb also nicht einmal das Existenzminimum. Lips beschreibt: «Diese Betriebe sind relativ klein. Sie bewirtschaften vor allem Grünland, produzieren also Milch oder halten Mutterkühe. Vielfach sind es Nebenerwerbsbetriebe, die etwa die Hälfte ihres Einkommens neben der Landwirtschaft verdienen.»

Vollzeitbauern dagegen sind auf ein höheres Einkommen angewiesen. Die Höfe im oberen Einkommensdrittel sind in der Regel überdurchschnittlich gross und vor allem konzentrieren sie sich auf hochwertige und eher teure Produkte. «Diese Betriebe sind entweder in der Mast von Schweinen oder Geflügel tätig oder sie sind auf Pflanzenbau spezialisiert.» Dazu gehöre etwa Ackerbau, Gemüse, Obst oder Reben. Damit lasse sich ein Monatseinkommen von um die 8000 Franken pro Arbeitskraft erzielen.

Tiefe Einkommen sind kein Grund für Hofaufgabe

Die Höfe in der mittleren Einkommensgruppe seien oft eine Mischung aus dem unteren und oberen Drittel, sagt Markus Lips. Milchbetriebe im Flachland etwa, oder grössere Höfe im Hügel- oder Berggebiet.

Das tiefe Einkommen spiele dagegen nur eine sekundäre Rolle: «Es bedeutet nicht, dass die nicht-rentablen Betriebe aussteigen. Sie können durchaus in der Produktion verbleiben und das Einkommen aus anderen Quellen erwirtschaften. Das mündet in einer höheren Arbeitsbelastung.

Hühner
Legende: Ist häufig rentabel: Geflügelzucht. Keystone

Spezialitäten sind gefragt

Ein anständiges Einkommen aus der landwirtschaftlichen Produktion sei aber anzustreben und in Grenzen auch möglich, betont Markus Lips. Die Grösse des Betriebs spiele dabei zweifellos eine Rolle. Noch viel wichtiger, sei aber die Qualität der Produkte. Gefragt seien Spezialitäten, nicht Massenware. «Wir beobachten das beispielsweise bei der Milchverwertung. Die gewerblichen Käsereien zahlen durchschnittlich deutliche bessere Preise als die Molkereien.»

Diese Differenzierung biete durchaus eine Chance, die die ganze Branche wahrnehmen könne. Mit ihren gut ausgebildeten Bauern und Bäuerinnen habe die Schweizer Landwirtschaft da durchaus eine Chance.

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