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Vorstoss im Kantonsrat Zürich In Zürich soll es ein Hospiz für unheilbar kranke Kinder geben

Um Eltern unheilbar kranker Kinder temporär zu entlasten, will das Kantonsparlament ein Kinderhospiz eröffnen.

Für Kinder, die unheilbar krank sind und palliative Pflege benötigen, gibt es in der Schweiz bisher kein Hospiz. Um die Pflege und Betreuung dieser Kinder kümmern sich zum allergrössten Teil also die Eltern. Nun will der Zürcher Kantonsrat betroffene Eltern entlasten – mit einem Kinderhospiz.

Auch für Familie eine enorme Belastung

In einem solchen Kinderhospiz sollen unheilbar kranke Kinder temporär untergebracht und gepflegt werden – ein Tag oder auch eine Woche. Dies soll den Eltern Zeit geben, um Energie zu tanken und sie zu entlasten, denn auch für sie ist das eine enorme Belastung.

Am Anfang stand eine Einzelinitiative

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Am Anfang dieser Kantonsratsdebatte stand eine Einzelinitiative von 2020, die ein kantonales Kinderhospiz forderte. Eine Einzelinitiative ist ein Vorstoss von jemandem aus der Bevölkerung, der oder die nicht selbst im Kantonsrat sitzt.

Diese Einzelinitiative brachte also dieses Thema aufs politische Parkett. Im letzten Oktober reichte die entsprechende Ratskommission daraufhin einen Vorstoss ein, der im November diskussionslos an den Regierungsrat überwiesen wurde, welcher sich nun darum kümmern muss.

Am letzten Montag stand nun die Debatte dieser Einzelinitiative auf dem Programm. Die wurde zwar mit 109 zu 54 Stimmen abgelehnt, jedoch zugunsten eben des eigenen Vorstosses.

Jedoch soll es kein kantonales Kinderhospiz geben, wie dies eine zivile Einzelinitiative gefordert hatte. Vielmehr will der Kantonsrat, dass der Kanton entsprechende Projekte etwa finanziell unterstützt.

Ein Kind im Rollstuhl hält die Hand seiner Mutter.
Legende: Laut einer Studie gibt es schweizweit rund 5000 Kinder bis 18 Jahre, die unheilbar krank sind und palliative Pflege brauchen. Keystone/DPA/Frank Hammerschmidt

Demzufolge wäre es nach Ansicht des Kantonsrats auch möglich, dass der Kanton mit anderen Kantonen oder Privaten zusammenarbeitet.

Denkbar ist damit auch, dass das Kinderhospiz «Flamingo», das im zürcherischen Fällanden geplant ist und Ende 2024 eröffnet werden soll, Teil der Pläne wird. Dieses Hospiz wurde von einer Stiftung ins Leben gerufen und soll voraussichtlich Platz für acht unheilbar kranke Kinder haben.

Es soll kein Sterbehospiz werden

Für die Mehrheit des Rats ist klar, dass es kein Sterbehospiz geben soll. Wenn Kinder sterben, dann sollten sie dies zu Hause in vertrauter Umgebung tun können. «Es soll aber auch kein Ort sein, wo der Tod tabuisiert wird», sagte Esther Straub (SP).

Gesundheitsdirektorin und Regierungsrätin Natalie Rickli (SVP) will damit vor allem Eltern entlasten. «Sie sollen die Pflege ihrer Kinder vermehrt abgeben können.»

Blick in den Kantonsratssaal in der Bullingerkirche.
Legende: Die Mehrheit des Zürcher Kantonsrats will ein temporäres Kinderhospiz, kein Sterbehospiz. Keystone/Michael Buholzer

Nicole Wyss von der AL sieht das geplante Kinderhospiz im Kanton Zürich als eines von mehreren in der Schweiz. «Es braucht schweizweit nicht unzählige solche Angebote. Aber es braucht zwei, drei, vielleicht vier.»

Das sagt die Stiftung Kinderhospiz Schweiz zum Votum

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Die Stiftung Kinderhospiz Schweiz, die hinter dem geplanten Hospiz in Fällanden steht, ist froh, dass der Kantonsrat dieses Thema behandelt hat.

Marco Lanter vom Stiftungsrat sagt, dass man Kinder-Palliativ-Care bis jetzt eigentlich nicht gross öffentlich wahrgenommen habe. «Es ist für uns natürlich ein sehr wichtiger Schritt, dass man jetzt eine gewisse Anerkennung auch auf der politischen Ebene findet.»

Im Gegensatz etwa zu Grossbritannien oder Österreich gibt es in der Schweiz bis jetzt noch kein Kinderhospiz für unheilbar kranke Kinder. Ein erstes soll jedoch im kommenden Winter in Bern eröffnet werden. Gebaut wird das von einer privaten Stiftung initiierte «Allani» seit letztem November – geplant ist Platz für bis zu acht Kinder.

SRF1 Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 13.03.2023, 12:03 Uhr ; 

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