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Nichtgewählt und abgewählt Wer die grosse Bühne verlässt – oder sie gar nicht erst betritt

Vom «Euro-Turbo» bis zum SVP-Dinosaurier: Bekannte Gesichter schaffen es nicht (mehr) nach Bern.

«Wahlverliererin» scheint ein grosses Wort für eine Partei, welche nach wie vor die mit Abstand stärkste politische Kraft im Land ist. Verlieren wird die SVP aber einige prominente Gesichter in Bundesbern. Im Bergkanton Graubünden schnappt sich die «Exil-Zürcherin» Magdalena Martullo-Blocher den einzigen SVP-Sitz im Nationalrat.

«Das stört mich nicht», meinte der unterlegene Parteikollege Heinz Brand in einer ersten Stellungnahme. Schliesslich sei Martullo-Blocher die grösste Arbeitgeberin in Graubünden und dem Kanton zutiefst verbunden.

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Heinz Brand: «Das stört mich nicht»
Aus News-Clip vom 20.10.2019.
abspielen. Laufzeit 48 Sekunden.

Auch Gewerbeverbandspräsident Jean-François Rime muss seinen Platz in der grossen Kammer räumen. Noch vor acht Jahren portierte die SVP den Freiburger als Bundesratskandidaten. Der Angriff auf Eveline Widmer-Schlumpf scheiterte allerdings.

Luzi Stamm
Legende: «Liste 13 Luzi Stamm» fand im Aargau nicht den nötigen Wählerzuspruch: Nach 28 Jahren im Nationalrat ist Schluss. Keystone

Mit Luzi Stamm geht ein wahrer Polit-Dino. Die Aargauer SVP hatte ihm nach einem schlagzeilenträchtigen Kokain-Kauf auf Berns Strassen die Unterstützung entzogen; die Mutterpartei verschrieb ihm eine Auszeit im Parlament. Nun zog der 67-Jährige mit einer eigenen Liste in den Wahlkampf. Samt Gratiszeitung, aber ohne Erfolg.

Schliesslich schwappte die grüne Welle über das Glarner Bergmassiv – und riss SVP-Ständerat Werner Hösli mit sich. Der passionierte Jäger muss dem Grünen Mathias Zopfi Platz machen.

Werner Hösli
Legende: Ein bisschen spät, wird sich der eine oder andere Wolf denken: Die Lockerung des Wolfsschutzes hat der Ständerat bereits beschlossen. Keystone

Auch der Basler SVP-Gesundheitspolitiker Sebastian Frehner muss weichen: «Es gibt den nationalen Trend zu mehr links und mehr grün. Wir sind weder links noch grün», bilanzierte er. Wahre Worte.

Bitter ist der Wahlausgang auch für den bisherigen SVP-Nationalrat Claudio Zanetti, er verliert sein Amt.

Zudem gibt es auch kein Comeback des langjährigen SVP-Strategen Christoph Mörgeli im Nationalrat. Er verpasst die Wahl ebenso wie der bekannte Anwalt Valentin Landmann.

Valentin Landmann
Legende: Mit Milieu-Anwalt Valentin Landmann, der für die SVP antrat, verpasst eine illustre Persönlichkeit die Wahl. Keystone

Doch nicht nur die SVP verliert bekannte Gesichter. Abgewählt wird auch Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler (FDP). Dass die BDP bluten muss, war schon vor dem Urnengang klar. Und es geht ans Eingemachte: Fraktionschefin Rosmarie Quadranti muss die Koffer packen.

Verliert die BDP die Fraktionsstärke im Parlament, wird sich die Nachfolgeregelung erübrigen. Im Bündnerland verliert die BDP mit Landwirt Duri Campell ihren einzigen Nationalratssitz: «Das bedeutet aber nicht das Ende der BDP in Graubünden», versicherte Campell. Im Aargau muss der BDPler Bernard Guhl die Segel streichen.

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Duri Campell: «Wir sind gekommen, um zu bleiben»
Aus News-Clip vom 20.10.2019.
abspielen. Laufzeit 46 Sekunden.

Doch auch links gibt es prominente Abgänge. Im Kanton Bern schafften die Gewerkschafter Corrado Pardini und Adrian Wüthrich die Wiederwahl nicht. Mit Pardini hat es einen Wortführer der SP im Nationalrat erwischt. Er kämpfte jüngst an vorderster Front gegen jede Aufweichung der flankierenden Massnahmen beim Rahmenabkommen mit der EU.

Corrado Pardini.
Legende: Unia-Gewerkschafter Corrado Pardini muss seinen Sitz im Nationalrat räumen. Keystone

Mit einem EU-Beitritt werben in Zeiten nach der griechischen Schuldenkrise und mitten im Brexit nur hartgesottene Politiker: zum Beispiel der Zürcher SP-Mann Martin Naef. Nun scheidet auch der Co-Präsident der Neuen Europäischen Bewegung Schweiz (Nebs) aus dem Nationalrat aus.

Martin Naef
Legende: Der Zürcher SP-Nationalrat Martin Naef muss Bern verlassen. Keystone
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