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Wahlen 2019 Nachbetrachtung aus Bündner Sicht

Zwei abgewählte Nationalräte, ein Linksrutsch und mehr Frauen. Reaktionen und Analysen zum gestrigen Wahltag.

Linksgrün im Hoch: Die Grünen im Kanton Graubünden waren bis vor den Wahlen fast unbekannt. Nun haben sie gemeinsam mit der GLP der SP zu einem zweiten Sitz im Nationalrat verholfen. Für Sitze im kantonalen Parlament brauchen die Grünen aber neue Köpfe. Die Partei hofft, dass bald das Wahlsystem geändert wird. Proporz statt Majorz würde den Grünen in die Hände spielen.

BDP als Verliererin der Wahlen: Der Bündner BDP-Nationalrat Duri Campell ist abgewählt worden. Nun wolle man auf kantonaler Ebene punkten, heisst es bei der BDP. Wie es mit der Partei weitergehen soll, ist im Moment unklar, es fehlen konkrete Rezepte. Die Geschäftsleitung der Partei will das Thema, «Zukunft BDP» nun angehen.

SVP ringt um Erklärung: Obwohl die Partei beim Wähleranteil in Graubünden leicht zulegen konnte, reichte es der SVP nicht für beide Sitze. Magdalena Martullo-Blocher wurde glanzvoll gewählt, aber Heinz Brand darf nicht mehr nach Bern. Dass der Prättigauer im parteiinternen Duell im Vergleich zu Martullo-Blocher derart abgefallen ist, kann man sich bei der Partei auch einen Tag nach der Wahl nicht erklären.

Die Jungen im Aufwind: Zahlreiche Unterlisten von Jungparteien haben die Mutterparteien unterstützt. Bei der BDP lieferten die Jungen einen Fünftel aller Stimmen. Bei der GLP war es ein Viertel. Aber trotz dieser starken Listen der Jungparteien, trotz Klimademos und Frauenstreik, blieb die Stimmbeteiligung unter den Werten von 2015.

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