Am 3. November wird sich zeigen, ob die CVP es schafft, beide Walliser Ständeratssitze zu halten. Die Chancen sind intakt, aber sicher sein kann sich die Partei nicht. Das Kandidatenfeld ist gross: Die SVP tritt wieder an. Die SP und die Grünen setzen auf ein gemeinsames Ticket. Nur die FDP hat sich am Montagabend überraschend zurückgezogen.
Hilft die FDP der SP?
Am Wahlabend war die Parteispitze der FDP noch davon ausgegangen, ihren Kandidaten Philippe Nantermod in den zweiten Wahlgang zu schicken. Nach langen Diskussionen im Parteivorstand entschieden sich die Verantwortlichen schliesslich dagegen. Die Parteiversammlung stimmte praktisch einstimmig zu.
Die Partei will offiziell keinen anderen Kandidaten unterstützen. Aber FDP-Doyen Pascal Couchepin rief die Delegierten dazu auf, den SP-Kandidaten Mathias Reynard zu unterstützen. Wie viel Gehör das finden wird, ist schwer zu sagen: Reynard steht für eine sehr linke Politik und ist bestimmt nicht für alle FDP-Anhänger wählbar.
Spätestens seit diesem Aufruf ist aber klar, dass der zweite Wahlgang für die CVP-Kandidatin Marianne Maret kein Spaziergang werden wird. Es hängt viel davon ab, ob Reynard genügend bürgerliche Wähler von sich überzeugen kann. Auch die Frauenfrage dürfte eine Rolle spielen: Wird Maret nicht gewählt, würde der Kanton Wallis eine reine Männerdelegation nach Bern schicken.
Der amtierende Ständerat Beat Rieder dürfte seinen Sitz verteidigen. Und die Kandidaten von SVP und Grünen werden im zweiten Wahlgang wohl eine Nebenrolle spielen.