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Bundesratswahlen 2023 Gerhard Andrey will für Grüne zur Bundesratswahl antreten

  • Der gebürtige Freiburger Gerhard Andrey will zur Bundesratswahl antreten und hat dafür die Unterstützung der Freiburger Grünen.
  • Diese wollen am 13. Dezember einen der beiden Bundesratssitze der FDP angreifen.
  • Der 47-jährige Andrey ist seit 2019 Nationalrat und der erste Freiburger Grüne in der grossen Kammer.

Gerhard Andrey ist nach einer Reihe von Absagen der erste Grüne, der seinen Hut in den Ring wirft. Im Bundesrat wolle er sich für eine intakte Natur, solidarisches Zusammenleben und eine Kreislaufwirtschaft als Grundlage für ein gutes Leben der jetzigen und zukünftigen Generationen einsetzen, lässt sich Andrey in der Mitteilung der Freiburger Grünen zitieren.

Gerhard Andrey im Nationalratssaal.
Legende: Der 47-jährige Nationalrat Gerhard Andrey (Grüne/FR) will am 13. Dezember ins Rennen um den Bundesratssitz steigen. Denn die FDP ist in den Augen der Grünen mit zwei Sitzen in der Landesregierung übervertreten. Keystone/ ALESSANDRO DELLA VALLE

Ein Viertel der Schweizer Stimmbevölkerung sei nicht im Bundesrat vertreten, begründete Andrey vor den Medien in Freiburg sein Interesse an einer Bundesratskandidatur. Das Volk habe mit seinem Ja zum Klimaschutz- und Innovationsgesetz deutlich gemacht, dass es «zügig mehr Klimaschutz» wolle.

Die Unterstützung seiner Familie und seiner Kinder zugunsten einer Bundesratskandidatur hätten den Ausschlag gegeben, dass er sich zu einer Kandidatur entschieden habe. Die Mitglieder der Landesregierung müssten sich im Dezember – wie andere Politikerinnen und Politiker auch – einer Wahl stellen, betonte Andrey.

Es dürfe nicht sein, dass im Voraus feststehe, wie diese Wahl herauskomme. «Es sieht schwierig aus, aber es ist eine Erneuerungswahl und ich stelle mich zur Verfügung. Letztlich ist es an den anderen Parteien, die wichtigsten Kräfte in die Regierung einzubinden», sagte er gegenüber Radio SRF.

Erster Grüner aus Freiburg im Nationalrat

Der 47-Jährige wuchs in der Gemeinde Heitenried im deutschsprachigen Freiburger Sensebezirk auf und wohnt heute in Granges-Paccot, einem Vorort der Stadt Freiburg. Er ist IT-Unternehmer und hat 2007 das Unternehmen Liip gegründet, das in der Entwicklung von Web-Software tätig ist. Zudem ist er Co-Präsident der parlamentarischen Cyber-Sicherheitsgruppe. 2019 wurde er als erster Grüner aus dem Kanton Freiburg in den Nationalrat gewählt. Andrey ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Häsler und Pulver stehen nicht zur Verfügung

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Die grüne Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Christine Häsler sowie der frühere grüne Berner Regierungsrat Bernhard Pulver haben inzwischen ihren Verzicht auf eine Bundesratskandidatur bekannt gegeben.

Häsler erklärte, sie möchte sich weiterhin auf ihre Aufgabe als Bildungs- und Kulturdirektorin des Kantons Bern konzentrieren. Seit 2018 sitzt die 60-Jährige im Kanton Bern im Regierungsrat.

Pulver betonte, der Verzicht heisse nicht, dass er eine Kandidatur für alle Zukunft ausschliesse. Diesen Herbst sei sein Ziel einen Ständeratssitz für die Grünen in Bern gewesen und nicht eine Bundesratskandidatur. Der 58-Jährige zog sich nach dem ersten Wahlgang aus dem Rennen für den Ständerat zurück.

Die Fraktion der Grünen will einen FDP-Sitz angreifen, aber nicht einen Sitz der SP, die Alain Berset ersetzen muss. Bis am Freitag können bei den Grünen Kandidaturen angemeldet werden.

SRF 4 News, 31.10.2023, 12:00 Uhr ; 

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