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Kandidierende Nationalrat 2023 Wo kandidieren Geschäftsführende? Wer listet am meisten Frauen?

Alter, Geschlecht, Beruf: So unterscheiden sich die Kandidierenden für den Nationalrat. Ein Überblick in Grafiken.

Rund 6000 Kandidierende wollen am 22. Oktober in den Nationalrat. Laut Bundesamt für Statistik haben sich 5909 Personen auf 618 Listen in 20 Kantonen registriert – gut ein Viertel mehr als noch in den letzten Wahlen. Wer sind die Politiker und Politikerinnen, die in der Bundespolitik mitmischen wollen? SRF zeigt einen Überblick in Zahlen und Grafiken.

Wieso nur 20 Kantone?

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In einigen Kantonen gibt es kein, respektive ein freiwilliges Anmeldeverfahren für Kandidierende. Deshalb liegen dort keine (vollständigen) Angaben vor.

Wo kandidieren die Ältesten? Wo am meisten Frauen?

Noch nie kandidierten so viele Frauen wie dieses Jahr: 2408 Politikerinnen wollen in den Nationalrat. Da aber insgesamt mehr Personen kandidieren, bleibt der Frauenanteil bei knapp über 40%. Zwischen den Parteien zeigen sich grosse Unterschiede: Während SP und Grüne etwas mehr Frauen als Männer auf ihren Listen haben, gehört bei der SVP nur etwa jeder fünfte Listenplatz einer Frau.

Der Frauenanteil unterscheidet sich auch innerhalb der Altersgruppen teilweise deutlich: Die SP ist die einzige Partei, die auch bei den über 60-Jährigen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kandidaten und Kandidatinnen erreicht. Dies ist die einzige Altersgruppe, bei der auch die Grünen mit 39% weniger Frauen als Männer haben. Für Mitte-Rechts hingegen gilt: Über alle Altersgruppen hinweg, aber besonders bei den Ältesten und den Jüngsten, stehen deutlich mehr Männer als Frauen auf den Listen.

Dabei sind es gerade die Jungen, die besonders zahlreich kandidieren. Vor allem in den linken Parteien: Bei SP und Grünen machen unter 30-Jährige über 40% ihrer Kandidierenden aus. Das mittlere Alter liegt mit 34 besonders tief. Aber auch bei FDP (33%) und SVP (29%) haben rund ein Drittel der Anwärterinnen und Anwärter den dreissigsten Geburtstag noch nicht gefeiert.

Am anderen Ende der Altersskala liegt die Mitte. Ihr Medianalter beträgt 45 – das sind 11 Jahre mehr als bei den linken Parteien. Etwa jeder und jede fünfte Mitte-Kandidierende (21%) zählt mindestens 60 Lebensjahre. Unter ihnen ist auch der älteste Nationalratskandidat. Mit 88 Jahren ist er ganze 70 Jahre älter als die jüngsten Kandidierenden mit Jahrgang 2005.

Neben Alter und Geschlecht machen die Kandidierenden auf Smartvote ebenso Angaben zu ihrem Beruf. Und auch hier zeigen sich zwischen den Parteien deutliche Unterschiede.

Wo kandidieren am meisten CEOs, Lehrer und Landwirtinnen?

Bei SVP, FDP und GLP hat zum Beispiel gut jeder vierte Kandidat oder jede vierte Kandidatin eine Führungsposition inne oder ist selbstständig – deutlich mehr als bei den linken Parteien. Dazu gehören unter anderem CEOs, Geschäftsführende oder Unternehmer und Unternehmerinnen, deren Alltag durch wirtschaftliches Denken geprägt ist.

Bei den Studierenden scheinen die Kernthemen der linken Parteien, wie soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz, besonders gut anzukommen. Besonders viele kandidieren auf den Listen der Grünen und der SP. Dass der Anteil Studierende bei den Grünen und auch der SP so hoch ist, mag wohl auch dem hohen Anteil der unter 30-Jährigen geschuldet sein.

Ganz klar abheben von SVP und FDP kann sich die SP mit Berufen im Bildungs- und Betreuungswesen: 16% der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten arbeiten in diesem Bereich. Dazu gehören beispielsweise Lehrerinnen, Dozierende oder Heilpädagogen, die sich für starke Bildungs- und Chancengleichheit einsetzen.

Bei Ingenieurinnen, Chemikern und Informatikerinnen scheint das Klima hohe Priorität zu haben. Die Gruppe der sogenannten technischen Spezialistinnen und Spezialisten kandidiert besonders zahlreich für die GLP und die Grünen.

In den landwirtschaftlichen und handwerklichen Berufen zeigt sich ein anderes Bild. Klar an der Spitze liegt hier die SVP mit einem Fünftel ihrer Kandidierenden. Beispielsweise setzten sich solche Kandidierende für die ländlichen Interessen ein und binden Bauernfamilien in den politischen Diskurs ein.

Vergleich mit den Wahlresultaten 2019

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In den letzten Wahlen schafften es 42% Frauen ins Parlament. Sieben Personen waren unter 30 Jahren, als sie gewählt wurden. Als jüngste ergatterten damals Andri Silberschmidt (FDP) und Samira Marti (SP) mit Jahrgang 1994 einen Sitz. Berufstechnisch gesehen, schafften es letztes Jahr viele Selbstständige und Personen in Führungspositionen – sie machten ein Viertel der Gewinner und Gewinnerinnen aus. Knapp jeder zehnte Sitz ging an Landwirte oder Handwerkerinnen. Etwas weniger erfolgreich waren Personen aus dem Bildungswesen mit 7.5%.

Am 22. Oktober wird gewählt

Wie zukünftig Geschlecht, Alter und Beruf im Parlament vertreten sein sollen, entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung am 22. Oktober.

Video
Archiv: Nationalratswahlen 2023 mit Rekord an Kandidierenden
Aus Tagesschau vom 21.07.2023.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 1 Sekunde.

Alles zu den Wahlen 2023

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Aktuelle Informationen und Hintergründe zu den Nationalrats- und Ständeratswahlen am 22. Oktober 2023 finden Sie unter Schweizer Wahlen 2023.

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SRF 1, 27.09.23, 20:50 Uhr

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