Die beiden Ständeratssitze des Kantons Schwyz werden komplett neu besetzt. Dem Bisherigen Othmar Reichmuth von der Mitte gelingt die Wiederwahl nicht. Er kommt mit 27'699 Stimmen an dritter Stelle zu liegen.
Ein «stiller Schaffer» muss seinen Platz räumen
Zwar hat sich Reichmuth in den letzten vier Jahren politisch keine groben Schnitzer geleistet, er ist in seiner ersten Amtszeit aber kaum in Erscheinung getreten. Er selbst hat sich als «stillen Schaffer» bezeichnet.
Reichmuth zeigt sich enttäuscht über das Resultat. «Das muss ich zur Kenntnis nehmen, aber es ist natürlich bitter.» Er könne nicht sagen, weshalb es nicht mehr gereicht hat. «Das müssen wir analysieren.» Ein Grund könne sein, dass seine Partei mit neuem Namen angetreten ist, ein anderer das neue Wahlsystem.
Bei den Ständeratswahlen im Kanton Schwyz waren dieses Jahr die sogenannten «Parteipäckli» nicht mehr möglich, also verschiedene Zettel mit Namen von Kandidierenden. Neu haben die Wählerinnen und Wähler auf einem einzelnen Wahlzettel hinter den Namen der Kandidierenden Kreuze gesetzt.
FDP schafft Historisches auf Kosten der Mitte
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Einschätzung von SRF-Regionalredaktorin Marlies Zehnder:
«Petra Gössi holt als erste Frau im Kanton Schwyz einen Sitz im Ständerat. Die 47-jährige Nationalrätin und Ex-FDP-Präsidentin gilt im Kanton als Sympathieträgerin. Sie ist sehr gut vernetzt und durch ihr politisches Wirken im Kanton breit bekannt. Die politische Karriere des zurücktretenden Nationalrats Pirmin Schwander geht im Stöckli weiter: Er verteidigt den freien SVP-Sitz. Trotz Kritik aus den eigenen Reihen schafft Schwander die Wahl im zweiten Anlauf und sichert der wählerstärksten Partei im Kanton damit den Sitz im Ständerat. Der Bisherige Othmar Reichmuth der Mitte-Partei hingegen wurde vom Schwyzer Wahlvolk abgewählt. Er trat in den letzten vier Jahren in der Öffentlichkeit als Ständerat wenig in Erscheinung. Mit seiner Art «als stiller Schaffer» zu politisieren ist er offenbar gescheitert.»
FDP holt Ständeratssitz
Die starke Konkurrenz konnte sich gegen den Bisherigen behaupten. Petra Gössi von der FDP holte am meisten Stimmen (33'342). Als langjährige Nationalrätin und ehemalige FDP-Parteipräsidentin ist sie eine prägende Figur in der Schweizer Politik. Ihre Wahl ist historisch: Gössi wird die erste Ständerätin des Kantons Schwyz.
Diese politischen Schwergewichte traten an
Sie freue sich über diese historische Leistung, sagt Gössi über ihre Wahl. «Dass ich die erste Frau bin im Ständerat, das war im Wahlkampf zwar kein Thema, doch es freut mich natürlich.» Sie sei dankbar für die vielen Stimmen, die sie erhalten hat.
Der SVP ist es gelungen, den Ständeratssitz mit dem langjährigen Nationalrat Pirmin Schwander zu verteidigen. Er liegt mit 30'112 Stimmen an zweiter Stelle. Er denke schon, dass ihm das neue Wahlsystem geholfen hat, so Schwander nach der Wahl. «Wir hatten einen Zettel, das war einfach.» Ausserdem habe er Stimmen von Leuten erhalten, die sich wie er gegen die Corona-Massnahmen gestellt hätten.
Das waren die beiden Aussenseiter-Kandidaturen
Zwei Kandidierende aus dem linken Spektrum wollten es ebenfalls wissen: Elsbeth Anderegg Marty von der SP und Dave Heinzer von den Grünen. Ihre Kandidaturen waren chancenlos, sie liegen weit abgeschlagen hinter den drei Bürgerlichen.
Eidgenössische Wahlen im Kanton Schwyz
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Am 22. Oktober 2023 wählen die Schwyzer Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit
Hintergründen und Einschätzungen
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