Vor vier Jahren verlor die St. Galler SVP, notabene die wählerstärkste Partei im Kanton, einen Sitz im Nationalrat. Diesen konnte die Partei nun zurückgewinnen. Walter Gartmann, der Kantonalpräsident der SVP, sitzt für den Kanton St. Gallen neu im Nationalrat.
Gartmanns Reaktion, als seine Wahl bekannt wurde: «Es ist eine Riesenfreude. Ich verspüre eine grosse Dankbarkeit, dass die Wähler mir das Vertrauen geschenkt haben. Ich werde mich für unseren Kanton in Bern einsetzen.»
Wir haben die grossen Probleme angesprochen.
Als Grund, warum die SVP Erfolg hatte, sieht Gartmann: «Wir hatten klare Themen mit dem Asylchaos, der Energiemangellage und der 10-Millionen-Schweiz. Wir haben die grossen Probleme angesprochen. Ich bin überzeugt, dass das ausschlaggebend war. Wir hatten diese Themen auch 2019, als wir verloren. Wir sind aber konsequent weitergegangen.»
Die St. Galler Nationalratsmitglieder
Der Sitz geht wie erwartet auf Kosten der GLP. Die Grünliberalen traten ohne ihren Bisherigen Thomas Brunner an, der sich nicht mehr zur Verfügung stellte. Die GLP setzte stattdessen auf junge Kandidatinnen und Kandidaten. Dieses Vorhaben ist gescheitert. Selbst der bekannte Infektiologe Pietro Vernazza, der sich zur Verfügung gestellt hätte, bekam keinen Listenplatz. Etwas später trat er im Streit aus der Partei aus.
Für Andrin Monstein, der als hoffnungsvoller GLP-Kandidat für den Ständerat und den Nationalrat antrat, endet der Tag mit einer Enttäuschung: «Wir hatten einen engagierten Wahlkampf. Die Ausgangslage war schwierig. Dass es jetzt nicht gereicht hat, ist eine grosse Enttäuschung.»
Gutes Resultat für die Grüne
Herauszustreichen sind die Stimmresultate der SVP-Vertreter: Die ersten fünf mit den meisten Stimmen sind die fünf SVP-Nationalräte Mike Egger, Lukas Reimann, Roland Rino Büchel, Michael Götte und eben Walter Gartmann. Die weiteren bisherigen Nationalratsmitglieder wurden allesamt wiedergewählt.
Dabei etwas überraschend und entgegen dem nationalen Trend hat Franziska Ryser (Grüne) ein beachtliches Resultat erzielt. Sie holte am siebtmeisten Stimmen von den zwölf Gewählten. Es zeigt, dass sie als Person Stimmen über ihre Parteigrenzen hinaus mobilisieren konnte.
Die Stimmbeteiligung lag bei 44.6 Prozent. 2019 lag sie bei 41.9 Prozent.