Die SP will das Stadtpräsidium in Aarau verteidigen. Stadtpräsidentin Jolanda Urech tritt nach nur vier Jahren im Amt nicht mehr an. Die Kohlen aus dem Feuer holen soll Daniel Siegenthaler. Siegenthaler ist Geografielehrer an der Kanti und Dozent für Fachdidaktik, verfügt aber über wenig politische Erfahrung. Er ist erst seit vier Jahren im Stadtparlament und dort aktuell Präsident der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission.
Freisinniges Aarau gibt Gas
Die FDP will das Präsidium zurückholen. Vor der Sozialdemokratin Urech war das Aarauer Stadtpräsidium fast ohne Ausnahme in freisinniger Hand. Richten soll es FDP-Stadtrat Hanspeter Hilfiker.
Hilfiker ist Betriebsökonom und arbeitet an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Er kann auf eine langjährige Tätigkeit als Einwohnerrat zurückschauen. Seit vier Jahren ist er nun Stadtrat, betreut das Ressort «Kultur und Sport». Er hat unter anderem ein neues Projekt für die alte Reithalle angeschoben und stand in Kritik wegen dem Debakel um die Öffnungszeiten der Kunsteisbahn Keba .
Frauenkandidatur aus Kleinpartei
Einzige Kandidatin für das Präsidium ist Angelica Cavegn Leitner von der Gruppierung Pro Aarau. Cavegn besitzt unter anderem ein Bed and Breakfast. Sie ist seit Jahren politisch aktiv und seit vier Jahren Vize-Stadtpräsidentin und Vorsteherin des Ressorts «Soziales, Alter und Gesundheit». Sie scheiterte Anfang 2017 mit ihrer Vorlage zur Verselbständigung der Altersheime .
Thür mischt Stadtratswahlkampf auf
Ebenso spannend wie die Stadtpräsidiumswahl ist die Stadtratswahl. Auch dort stellt sich die Richtungsfrage. Im Moment ist die Mehrheit des siebenköpfigen Stadtrates bürgerlich (zwei Sitze FDP, je ein Sitz CVP und SVP). Die vier bürgerlichen Parteien haben sich zusammengetan, um ihre Mehrheit zu verteidigen.
Fünf Kandidaturen für den Stadtrat gibt es von Mitte-Links. Prominentester Kandidat ist Ex-Datenschützer und Alt-Nationalrat Hanspeter Thür, der für die Grünen antritt. Die SP stellt zwei Kandidaturen, dazu gibt es eine wilde Kandidatur aus den Reihen der Sozialdemokraten und eine von Pro Aarau.
Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr