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SP-Präsidentin Lisa Mathys freut sich über das gute Abschneiden ihrer Partei
Legende: Die SP baut ihre Vormachtstellung im Grossen Rat aus. Keystone/Alessandro della Valle

Wahlen Basel-Stadt 2024 Rotgrün baut Vormachtstellung aus – GLP bleibt Königsmacherin

  • Die SP gewinnt einen Sitz dazu, Rotgrün verfügt neu über 49 von 100 Sitzen.
  • Die GLP verliert einen Sitz, bleibt aber das Zünglein an der Waage.
  • Bei den Bürgerlichen bleiben die Mehrheitsverhältnisse unverändert.

Die SP bleibt im Grossen Rat die mit Abstand stärkste Partei und baut den Vorsprung auf die anderen Parteien sogar noch leicht aus. Sie gewinnt einen Sitz dazu und verfügt neu über 31 Sitze.

Rotgrün (SP, Grüne, Basta) ist damit mit 49 von 100 Sitzen im Basler Parlament nur einen Sitz vom absoluten Mehr entfernt. Das Ergebnis freut Parteipräsidentin Lisa Mathys sehr: «Wenn man bedenkt, was in Europa und im Rest der Schweiz passiert, können wir sehr stolz sein auf dieses Ergebnis.»

Die Grünen und die Linksaussen-Partei Basta («Basels starke Alternative») sind bei diesen Wahlen das erste Mal seit 20 Jahren getrennt angetreten. Offenbar konnten nun beide Parteien etwa gleich viele Wählende mobilisieren. Gemeinsam kommen Basta (6) und Grüne (12) auf gleich viele Sitze wie vorher im Bündnis (18).

GLP kann weiterhin Mehrheiten schaffen

Die Grünliberalen verlieren ein Mandat und haben neu sieben Sitze. Trotzdem sind Links wie Rechts auch in der nächsten Legislatur auf die Partei angewiesen – die GLP gehört keinem der grossen Blöcke an und kann damit in einer Abstimmung wichtige Stimmen liefern für die eine oder die andere Seite.

SVP-Grossräte Joël Thüring und Pascal Messerli freuen sich über das Wahlergebnis.
Legende: Die SVP ist im Grossen Rat neu die stärkste bürgerliche Kraft. Sie verweist die LDP auf Platz zwei. SRF

Bei den Bürgerlichen bleiben die Mehrheitsverhältnisse gleich. Die SVP gewinnt einen Sitz dazu und ist neu stärkste bürgerliche Kraft. Das geht aber zulasten der LDP, die überraschend zwei Mandate abgeben muss.

Wir haben viel in die persönliche Wahlwerbung investiert.
Autor: Brigitte Gysin EVP-Parteipräsidentin

Für eine kleine Überraschung gesorgt hat die Kleinpartei EVP: Sie gewinnt ein Mandat dazu und hat neu vier Sitze im Grossen Rat. Das Engagement ihrer Kandidierenden habe sich ausgezahlt, sagt EVP-Parteipräsidentin Brigitte Gysin: «Wir haben viel Gewicht auf persönliche Wahlwerbung gelegt. So konnten unsere Kandidierenden offenbar ihr persönliches Umfeld mobilisieren.»

Korrespondent Tobias Bossard: «GLP bleibt Zünglein an der Waage»

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Die Stimmbevölkerung scheint grundsätzlich zufrieden zu sein und Basel-Stadt geht es finanziell gut. Die GLP verliert zwar einen Sitz. Aber nach dem Gewinn von vier Sitzen 2020 bei der «Klimawahl» war das zu erwarten, denn das Klima war im Wahlkampf 2024 kaum ein Thema.

Andererseits gewinnt die SVP nach ihrer Niederlage 2020 einen Sitz zurück. Am Ende bleibt die GLP auch mit sieben Sitzen im 100-köpfigen Kantonsparlament das Zünglein an der Waage. Denn das linke Lager (SP, Grüne und Basta) mit 49 und die Bürgerlichen (SVP, LDP, FDP, Mitte, EVP) mit 43 Sitzen werden wie bisher keine Mehrheit haben.

Entgegen dem nationalen Trend gewinnt also die SP im Basler Parlament einen Sitz dazu und baut ihre Vormachtstellung aus. Dies wohl zulasten der GLP. Bei den Bürgerlichen bleiben die Mehrheitsverhältnisse gleich: SVP und EVP gewinnen je einen Sitz, LDP verliert zwei.

Im Regierungsrat wurden sechs von sieben Bisherigen im ersten Wahlgang wiedergewählt. Die bisherige GLP-Regierungsrätin Esther Keller verpasste die Wiederwahl und muss in den zweiten Wahlgang.

Alles zu den Wahlen im Kanton Basel-Stadt 2024

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Wappen Kanton Basel-Stadt
Legende: Regierungsrats- und Grossratswahlen Wahlen im Kanton Basel-Stadt SRF

Am 20. Oktober wählen die Stimmberechtigten im Kantons Basel-Stadt den Regierungsrat und den Grossen Rat.  Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen zu den Basler Wahlen.

Regionaljournal BS/BL, 17.30 Uhr, 20.10.2024 ; 

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