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Wahlen Basel-Stadt EVP: «Das Evangelische ist unsere DNA»

Die Basler EVP-Präsidentin Brigitte Gysin im «Wahlzmorge» über christliche Werte und Politik jenseits der ideologischen Lager.

Die EVP ist die kleinste Partei im Grossen Rat von Basel-Stadt. Sie besetzt aktuell bloss einen Sitz. Vor vier Jahren erreichte sie 2,6 Prozent Wähleranteil. Doch die Partei steigt optimistisch in die Wahlen. «Unser Ziel ist es, in jedem Basler Wahlkreis einen Sitz zu holen», sagt EVP-Präsidentin Brigitte Gysin im «Wahlzmorge». Das würde bedeuten, dass die EVP künftig vier Sitze hätte.

Smartspider
Legende: So tickt die Basler EVP: Smartspider der Partei. 31 von 61 Kandidierenden haben der Fragebogen bis anhin ausgefüllt. smartvote.ch

Unrealistisch ist dies nicht. Die Partei könnte vom neuen Wahlgesetz in Basel-Stadt profitieren. Es gibt neu keine Prozenthürde mehr in den einzelnen Wahlbezirken. Hätte dieses Gesetz schon vor vier Jahren gegolten, wäre die EVP jene Partei gewesen, die am stärksten davon profitiert hätte. Um ihre Ambitionen zu unterstreichen, hat die EVP dieses Jahr mit der Riehener Gemeinderätin Christine Kaufmann auch eine Kandidatin ins Rennen um den Regierungsrat geschickt.

Die EVP versteht sich als christliche Partei. «Das Evangelische ist unsere DNA», sagt die Parteipräsidentin. Die EVP verstehe das Evangelische jedoch «nicht konfessionell». Es gehe um die Bedeutung des Wortes: Evangelisch bedeute «eine gute Nachricht». Das Anliegen der EVP sei es, «eine hoffnungsvolle und zuversichtliche Politik zu machen, statt mit Angst zu operieren».

Die Basler EVP

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Die Basler EVP hält derzeit einen Sitz im 100-köpfigen Grossen Rat. Sie bildet zusammen mit der CVP eine Fraktion. Am stärksten ist die Partei in der Landgemeinde Riehen. Sie stellt dieses Jahr mit der Riehener Gemeinderätin Christine Kaufmann auch eine Kandidatin für die Regierung.

Im Grossen Rat hat die EVP eine gemeinsame Fraktion mit der CVP, der anderen Partei mit christlichen Wurzeln. Parteipräsidentin Brigitte Gysin betont aber die Unterschiede zwischen den beiden Parteien. Die EVP sei eine Mitte-Partei jenseits der zwei grossen ideologischen Blöcken, sie sei also weder links noch bürgerlich. Die CVP dagegen sei klar bürgerlich.

Zwischen den politischen Blöcken

Was bedeutet dies im politischen Alltag? Brigitte Gysin nennt als Beispiel die Verkehrspolitik. Dort werde beim Thema Parkplätze in Basel stets ideologisch gestritten. Linke würden Autos am liebsten aus der Stadt verbannen und deshalb jeden Parkplatz, der abgeschafft werde, bejubeln. Bürgerliche dagegen würden um jeden aufgehobenen Parkplatz trauern. Ihre Partei vertrete eine Mitte-Position, sagt Gysin. Sie anerkenne, dass das Gewerbe genügend Parkplätze brauche. Sie wolle aber auch Leute dazu bringen, vermehrt den Öffentlichen Verkehr oder das Velo zu nutzen.

Die EVP sei auch bereit, ihre eigenen Positionen zu überdenken, sagt Brigitte Gysin. Etwa beim Thema Unterflurcontainer. Diese werden aktuell in einem Basler Quartier getestet. Ursprünglich sei die EVP dagegen gewesen. Mittlerweile hätten jedoch Erfahrungen aus anderen Städten gezeigt, dass die Container eine gute Lösung sein könnten. «Ich habe mir meine Meinung noch nicht abschliessend gebildet, aber ich sehe schon, dass die Container auch Vorteile haben.» So sei es praktisch, jederzeit den Abfall entsorgen zu können. Es erleichtere zudem die Arbeit der Stadtreinigung.

Uns gibt es seit 100 Jahren. Die EVP war nie eine Grosspartei, aber es hat sie konstant gegeben - und es wird sie auch weiterhin geben.
Autor: Brigitte Gysin Präsidentin der Basler EVP

Eher konservativ ist die EVP dagegen bei gesellschaftlichen Fragen. So lehnt die Partei eine «Ehe für alle» ab. Nicht, weil die EVP etwas gegen Schwule und Lesben habe. Aber man befürchte, dass die Ehe für alle der Anfang sei für Entwicklungen, die der Partei zu weit gingen. «Ich vermute, dass dann bald schon die Leihmutterschaft zum Thema wird.» Das seien Grenzen, die die EVP nicht überschreiten wolle.

Regionaljournal Basel 06:32 Uhr ; 

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