Die Basler LDP ist schweizweit ein Unikum. Überall sonst hat die LDP mit der FDP fusioniert, in Basel allerdings nicht. André Auderset, Grossrat der LDP, ist stolz darauf: «Die Schweiz ist in Europa ein Sonderfall, Basel ist in der Schweiz ein Sonderfall und die LDP ist in Basel ein Sonderfall.»
Dass sich die Partei so gut halten kann, habe sicherlich damit zu tun, dass sie in Basel zu den ältesten Parteien gehört. Eine «Daig-Partei» sei man deswegen aber nicht. «Ich bin das beste Beispiel dafür: Mein Vater war Drämmler aus dem Kanton Fribourg und meine Mutter ist aus Norddeutschland zugewandert.» Aber er muss trotzdem zugeben: «Ein Funken Wahrheit steckt natürlich schon in diesem Klischee.»
Bei der LDP herrsche ein «urliberaler Geist», sagt Auderset. Im Gegensatz zu anderen Parteien sei man frei von Ideologien und versuche, auf Entwicklungen zu reagieren. «Wir sind nicht die lautesten und ändern unsere Einstellung nicht ständig. Wir machen konsequente und sachbezogene Politik. Ich denke, das kommt bei den Leuten gut an».
Wir machen konsequente und sachbezogene Politik. Ich denke, das kommt bei den Leuten gut an.
Die LDP konnte ihren Wähleranteil in den letzten Jahren stetig erhöhen. Mittlerweile ist sie die zweitgrösste bürgerliche Partei im Grossen Rat, hinter der SVP. Das freue ihn, sagt Auderset, aber: «Bis jetzt haben wir die Sitze immer den anderen bürgerlichen Parteien weggenommen. Wir würden sie aber lieber bei der SP oder den Grünen 'räubern'».
Kritisch äussert sich Auderset zu den Stadtklima-Initiativen, die in Basel eingereicht wurden. Diese sehen unter anderem vor, dass jedes Jahr ein Prozent der Strassenflächen für Velowege oder Bäume umgenutzt wird. «Schon jetzt verschwinden wegen neuen Normen oder Bedingungen ständig Parkplätze. Jetzt noch einen draufsetzen ist total unnötig und auch kontraproduktiv», sagt Auderset. «Schauen Sie nur mal die Cargobikes an, die brauchen auch Asphalt, die fahren nicht auf Bäumen.» Man könne den Verkehr nicht einfach aus der Stadt ausschliessen.