- Der erste Wahlgang der Staatsratswahlen im Kanton Jura geht ohne definitiv Gewählte aus.
- Niemand von den Kandidierenden hat am Sonntag das absolute Mehr erreicht.
- Ein zweiter Wahlgang ist am 9. November geplant, wie die Staatskanzlei mitteilte.
- Bei den Parlamentswahlen machen die Polparteien vorwärts. Die SVP gewinnt vier Sitze, die SP deren drei.
Das beste Resultat machte die Bisherige Rosalie Beuret Siess (SP) mit 11'435 Stimmen. An zweiter Stelle liegt Staatsrat Stéphane Theurillat (Mitte) mit 10'193 Stimmen, gefolgt vom parteilosen Bisherigen Martial Courtet mit 7568 Stimmen.
Courtet wurde nicht von der Mitte-Partei nominiert und trat als Unabhängiger an. Grund war ein von ihm selbst in Auftrag gegebener Untersuchungsbericht, der seinen Führungsstil kritisierte.
An vierter und fünfter Stelle folgen die Sozialdemokraten Raphaël Ciocchi mit 7147 Stimmen und Valentin Zuber mit 7132 Stimmen (beide neu). Auf dem sechsten Platz landetet Fred-Henri Schnegg (SVP), ebenfalls neu, mit 5869 Stimmen.
Die Rücktritte aus der Regierung von zwei Bisherigen, das Antreten eines Parteilosen sowie die neu hinzukommenden Stimmen aus der ehemaligen Berner Gemeinde Moutier machten die Staatsratswahlen spannend.
Die beiden Bisherigen David Eray (christlichsoziale Partei – PCSI) und Nathalie Barthoulot (SP) der Kantonsregierung stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl. Indes will die SVP mit Fred-Henri Schnegg erstmals in die jurassische Regierung einziehen.
Tiefe Beteiligung in Moutier
Erstmals wählte am Sonntag die künftige jurassische Stadt Moutier mit. Die Wahlbeteiligung lag bei 41.5 Prozent. Die Staatskanzlei bezeichnete die Beteiligung in ihrem Communiqué als gering. Bei den Regierungsratswahlen vor fünf Jahren lag die Beteiligung bei 47.5 Prozent.
Aus Moutier bewarben sich Valentin Zuber (SP) und Clément Piquerez (Mitte) um Sitze in der Regierung. Die beiden Stadträte hatten sich zuvor um einen Beitritt ihrer Gemeinde zum Kanton Jura eingesetzt, der ab dem 1. Januar 2026 Realität wird.
SVP gewinnt vier Sitze im jurassischen Parlament
Bei den Parlamentswahlen im Kanton Jura gewannen SVP, SP und die Mitte Sitze dazu. Wahlsiegerin ist die SVP mit vier Sitzgewinnen. Grüne, FDP und PSCI hingegen verlieren Sitze. Die GLP ist künftig nicht mehr im Parlament vertreten.
Mit 17 Sitzen ist die Mitte die stärkste Partei im Parlament. Sie konnte zwei Sitze dazugewinnen. Zweitstärkste Kraft ist die SP mit 16 Sitzen. Sie konnte drei Sitze respektive 1.9 Prozent Wähleranteile dazugewinnen, wie aus den am Sonntagabend veröffentlichten Zahlen des Kantons hervorgeht.
Die SVP kommt mit ihren Sitzgewinnen neu auf elf Mandate. Sie ist mit einem Wähleranteil von 15.2 Prozent (+ 4.2 Prozent) neu drittstärkste Kraft im Kanton Jura.
Die FDP verliert zwei Sitze und ist im neuen Parlament nur noch mit sechs Abgeordneten vertreten. Auch die Grünen müssen Sitze abgeben. Sie verlieren drei Sitze im insgesamt 60-köpfigen Parlament. Neu stellen sie nur noch vier Parlamentsmitglieder.
Zu den Wahlverlierern gehören auch die Grünliberalen, die ihre vor fünf Jahren eroberten zwei Sitze im Parlament wieder verlieren. Einen Sitzverlust musste auch die unabhängige Christlich-soziale Partei (PCSI) hinnehmen, die nur noch fünf Mandate hat.