Die Thurgauer haben eine Nachfolgerin für den CVP-Regierungsrat Bernhard Koch gewählt. Die Ersatzwahl wurde nötig, weil der Vorsteher des Departements für Finanzen und Soziales Ende Juni nach 14 Jahren zurücktritt.
Das Rennen machte klar die 40-jährige Carmen Haag aus Stettfurt. Sie konnte 43'539 Stimmen auf sich ziehen. Wie bereits vor dieser Ersatzwahl setzt sich der Thurgauer Regierungsrat so zusammen: 2 SVP, 1 FDP, 1 SP und 1 CVP.
Der frei werdende CVP-Sitz wurde von anderen Parteien nicht angegriffen. Haag wurde einzig von der parteilosen 48-jährigen Gabi Coray aus Mauren konkurrenziert. Diese kam lediglich auf 7811 Stimmen. Coray galt bereits vor der Wahl als chancenlos. Sie kandidierte bereits mehrfach für verschiedene Ämter – immer chancenlos. Die Bäuerin wollte bereits 2006 in den Regierungsrat, 2011 gar in den Bundesrat.
Rochade möglich
Haag ist eine erfahrene Politikerin. Die Ökonomin und Unternehmerin ist seit 14 Jahren Mitglied des Grossen Rats; seit dem Jahr 2007 präsidiert Carmen Haag die Fraktion der Christlichdemokraten im Thurgauer Kantonsparlament.
Haag ist die dritte Frau, die in «Mostindien» in den Regierungsrat gewählt wurde. Zum ersten Mal sind ab Juli 2014 zwei Frauen im Regierungsrat: Carmen Haag und Monika Knill von der SVP. Knill wurde 2008 als zweite Frau überhaupt im Thurgau in den Regierungsrat gewählt; die 41-jährige Knill ist Bildungsdirektorin.
Ob Carmen Haag das Departement für Finanzen und Soziales von ihrem Parteikollegen Bernhard Koch übernehmen wird, ist offen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es zu Rochaden kommen wird im Gremium.