- Gemäss der Gütertransportstatistik 2016 werden Güter zu 61 Prozent auf der Strasse und zu 39 Prozent auf der Schiene transportiert.
- Die Bahn konnte 2016 weiter Marktanteile zurückgewinnen.
- Auf Schweizer Strassen dominieren Lastwagen aus Deutschland und zunehmend Transportfahrzeuge aus Osteuropa.
Die Schiene hat 2016 im Güterverkehr zum vierten Mal in Folge Marktanteile von der Strasse zurückerobert. Die Transportleistungen der Bahn stiegen um 0,9 Prozent, während der Strassengüterverkehr 1,5 Prozent einbüsste.
Gemäss der Gütertransportstatistik 2016 des Bundes kamen Schiene und Strasse zusammen auf 27,8 Milliarden Tonnenkilometer, das sind 600 Millionen weniger als 2015. Ein Tonnenkilometer entspricht dem Transport einer Tonne über einen Kilometer.
Marktanteil wie vor der Finanzkrise ab 2009
Der Anteil der Strasse an der gesamten Transportleistung lag 2016 bei 61 Prozent, jener der Schiene bei 39 Prozent. Damit hat der Marktanteil der Bahn wieder das Niveau von 2008 erreicht, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. 2009 war der Anteil der Schiene im Güterverkehr wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf ein Allzeittief von 35,9 Prozent gesunken.
Schiene und Strasse sind aber nicht nur einfach Konkurrenten, sondern ergänzen sich zwischen langen Transportwegen und der regionalen Feinverteilung von Gütern. Im internationalen Verkehr dominiert die Bahn mit einem Anteil von 67 Prozent der Transportleistungen. Lastwagen und schwere Sattelschlepper befördern dagegen fast die gleiche Menge (63 Prozent) Güter in der Schweiz, aber nur 37 Prozent im internationalen Verkehr.
Mehr Laster aus Osteuropa auf Schweizer Strassen
Die Güterverkehrsstatistik zeigt auch die Herkunft der ausländischen Lastwagen und Sattelschlepper, die in der Schweiz unterwegs sind. 23 Prozent sind ausländische Transportfahrzeuge, die pro Jahr rund eine halben Milliarde Kilometer in der Schweiz fahren. Lastwagen aus Deutschland legten dabei mit Abstand die längste Strecke auf dem hiesigen Strassennetz zurück, nämlich 136 Millionen Kilometer. Nach Italien (74 Millionen Kilometer) und Frankreich (33 Millionen) legten vor allem Transportfahrzeuge aus Polen (53 Millionen) und Rumänien (35 Millionen) die grössten Fahrdistanzen in oder durch die Schweiz zurück.
Osteuropäische Transportunternehmen profitieren somit von der Osterweiterung und dem EU-Marktzugang an stärksten. Laut den Daten des BFS haben sich die Fahrleistungen von polnischen Güterfahrzeugen in der Schweiz seit dem EU-Beitritt Polens 2004 um den Faktor 7 erhöht. Jene aus Rumänien steigerten sich seit dem EU-Beitritt 2007 gar um den Faktor 29.
Die jährliche Fahrleistung ausländischer Camions ist aber in der Summe zwischen 2001 und 2016 bei rund 500 Millionen Kilometern stabil geblieben.