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Was für ein Käse! Der beste Raclettekäse kommt aus dem Wallis und aus Obwalden

An der ersten Raclette-Weltmeisterschaft wurden während drei Tagen 30'000 Käseportionen und vier Tonnen Kartoffeln verköstigt. Am Schluss gab es einen lokalen Sieger.

Haben wir es doch gewusst: Der beste Raclettekäse kommt aus der Schweiz, genauer aus Champéry und Vouvry im Wallis und Giswil in Obwalden. Zwei Käsereien und eine Alp haben in drei verschiedenen Kategorien die Raclette-Weltmeisterschaft gewonnen. Degustiert wurden insgesamt 87 Käsesorten aus sieben verschiedenen Ländern, wie die Veranstalter mitteilen.

Es geht auch exotisch

Teilgenommen an der Weltmeisterschaft haben neben der Schweiz auch Frankreich, Italien, Belgien sowie die Länder Rumänien, Kanada und Grossbritannien, wo man bei Käselaiben keine Racletteproduzenten vermuten würde. Immerhin: Hinter dem kanadischen Kandidaten verbirgt sich ein Exil-Walliser, der in Übersee Raclettekäse herstellt. Der Rumäne wiederum kam während seiner Zeit als Arzt im Wallis so sehr auf den Geschmack von Schmelzkäse, dass er beschloss, ihn zu Hause zu produzieren. Doch ans Original kam er offenbar nicht heran.

Und es wäre noch exotischer gegangen: Die Organisatoren hatten gehofft, auch Produzenten aus Japan, Brasilien und Argentinien ansprechen zu können, aber administrative Schwierigkeiten durchkreuzten diese Pläne.

Bester Käse kommt aus der Schweiz

Allerdings muss man sagen, dass der Wettbewerb zwar in der Schweiz, aber nicht auf neutralem Boden durchgeführt wurde: Die Juroren trafen sich in einem Saal im Dorfzentrum von Morgins (VS), um die verschiedenen Käselaibe zu degustieren. Diese waren in drei Kategorien eingeteilt: Rohmilch von der Alp, Rohmilch aus der Molkerei und andere Raclettekäse.

Hand, die Käsehälfte hält. Mit der anderen Hand wird mit einem Messer Käse abgeschabt.
Legende: Knusprig, aber nicht angebrannt. So mag man das Raclette. Und nur mit Kartoffeln, weiss der Experte. Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Immerhin war die Jury bunt durchmischt. Sie setzte sich aus 50 Experten und Konsumentinnen zusammen. Und traf in einem ersten Schritt eine Auswahl von 20 Prozent. Diese ausgewählten Produkte wurden dann von acht international anerkannten Juroren bewertet. Farbe, Haltbarkeit, Textur, Stärke, Aromen – nichts wurde dem Zufall überlassen.

In der Kategorie Rohmilchkäse ging der erste Platz an die Käserei «Le Pont» in Champéry (VS) und in der Kategorie alpine Rohmilch an die Alp «Tanay» in Vouvry (VS). In der Kategorie «andere Käse» gewann die Käserei «Seiler Sélection by Wyssmüller Maître Fromager» aus Giswil (OW).

30'000 Raclettes und vier Tonnen Kartoffeln

Die Weltmeisterschaft zog mehr als 10'000 Besucherinnen und Besucher an. Über die drei Tage des Events wurden rund 30'000 Raclettes serviert und vier Tonnen Kartoffeln dafür geliefert.

Hinter den Kulissen waren ein Dutzend «Käse-Abstreifer» tätig. Diese Freiwilligen haben die anspruchsvolle Aufgabe, perfekte Raclettes herzustellen, insbesondere mit der richtigen Temperatur und ohne Verbrennungen auf der Oberseite.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 29.10.2023, 17:15 Uhr ; 

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