- Die in Sri Lanka wegen angeblicher Falschaussagen zu einer möglichen Entführung verurteilte Schweizer Botschaftsangestellte ist in die Schweiz eingereist.
- Weitere Details zum Verbleib der Frau in der Schweiz, gab das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) aus Gründen des Datenschutzes und der Privatsphäre nicht bekannt.
- Die Frau, eine lokale Angestellte der Schweizer Botschaft in Sri Lanka, war dort zu einer Strafe von 5000 Rupien (14 Franken) verurteilt worden und muss Verfahrenskosten von 5000 Franken tragen.
Ein EDA-Sprecher erklärte am vergangenen Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass die Schweiz die Verfahrenskosten übernehmen werde. Zum Strafmass wollte sich das EDA nicht äussern. Man habe das Urteil zur Kenntnis genommen. Das EDA werde es im Detail analysieren und entscheiden, ob weitere Schritte eingeleitet werden müssten, hiess es weiter. Das Departement begrüsste das Ende des fast vier Jahre langen Gerichtsverfahrens.
Mutmassliche Entführung in Colombo
Der Fall warf hohe Wellen und sorgte für diplomatische Spannung zwischen der Schweiz und Sri Lanka. Der sri-lankischen Staatsbürgerin wurde von den Behörden in ihrem Heimatland unter anderem Falschaussage in einem mutmasslichen Entführungsfall vorgeworfen.
Die Frau hatte zuvor laut Angaben des EDA vom Dezember 2019 erklärt, sie sei am 25. November in der sri-lankischen Hauptstadt Colombo von Unbekannten in ein Auto gezerrt und gegen ihren Willen festgehalten worden, damit sie botschaftsinterne Informationen preisgebe.
Laut damaligen Medienberichten war die Frau wegen des Visums an einen sri-lankischen Polizeiinspektor ausgefragt worden. Dieser sei in Ermittlungen im Zusammenhang mit der Familie des damaligen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa involviert gewesen und kurz davor in die Schweiz geflohen. Eine offizielle Untersuchung der sri-lankischen Regierung zog die Aussagen der Frau in Zweifel.